Tradition und Abenteuer
Mitte der 80er-jahre trotzte er seinem Grazer Arbeitgeber eine sechsmonatige Auszeit ab und ging nach London. „3500 Schilling und die Adresse einer günstigen Jugendherberge hatte ich in der Tasche“, weiß Geba noch. Das Klinkenputzen bei internationalen Teppichgaleristen zahlte sich aus. Der Steirer kam mit neuem Wissen über alte Sammlerstücke nach Graz zurück, aber auch mit viel Begeisterung für moderne Künstler wie Mondrian und Kandinsky. „Ich war ein bisschen gesättigt von persischen Ornamenten und hatte dann die Idee, die moderne Malerei in Teppiche einfließen zu lassen“, erzählt Geba. 1987 folgte die Gründung des Unternehmens. Mit eigenen Entwürfen in der Tasche reiste der Steirer damals 10.000 Kilometer mit dem Auto kreuz und quer durch Anatolien auf der Suche nach geeigneten Teppichknüpferfamilien.
Heute werden die Teppiche, die Geba designt, in Nepal geknüpft. Dem Standort Graz hält er mit der Teppichgalerie seit 30 Jahren die Treue. „Viele Familienbetriebe gibt es ja in der Innenstadt nicht mehr“, bedauert der heute 56-jährige Unternehmer, der viel mit (Handwerks)-tradition, aber wenig mit Stillstand anfangen kann. Seine mitunter 16 Stunden langen Arbeitstage füllen Aufträge von internationalen Architekten und Modehäusern, aber auch neue Herzensprojekte: die Renovierung einer Schule bei Kathmandu und die Veranstaltung von Kunstevents in seiner Teppichgalerie etwa.