Zuerst die Freude, dann der Schock
Österreichischer Sieg: Eva Wutti triumphierte beim Klagenfurter Ironman. Bei den Herren war Favorit Jan Frodeno übermächtig. Aber alles wurde vom Tod eines Teilnehmers überschattet.
Die freudestrahlende und gewohnt herzliche Miene von Eva Wutti verfinsterte sich in der Sekunde. Wenige Augenblicke zuvor hatte sie als schnellste Frau die Zielrampe des Ironman Austria erreicht und sich mit ihrer Familie feiern lassen. Die Wolfsbergerin hatte ihren Triumph aus dem Jahr 2015 eindrucksvoll wiederholt – dazwischen lag die Geburt ihrer Tochter. „Es war mein härtester Tag und das brutalste Rennen, das ich je absolviert habe. An einen Sieg habe ich eigentlich nie geglaubt. Ich wollte nur mehr nach Hause zu meiner Tochter“, sprudelte es aus Wutti heraus. Die dann ergänzte: „Aber neben der Geburt meiner Tochter zählt dieser Sieg zu den schönsten Momenten, die ich bisher erleben durfte!“
Denn das Rennen startete ganz und gar nicht nach den Vorstellungen der Lokalmatadorin. Mit viereinhalb Minuten Rückstand auf die führende Dänin Michelle Vesterby hatte Wutti das Schwimmen beendet. Nach der Radstrecke war der Rückstand gar auf über neun Minuten angewachsen, ehe die 28-Jährige zum großen Angriff blies. Bis zur Halbmarathonmarke hatte die Kärntnerin nicht nur zu Vesterby aufgeschlossen, sondern diese sogar schon überholt.
und die Skandinavierin musste abreißen lassen. Mit einem knappen Vorsprung von eineinhalb Minuten auf die Britin Corinne Abraham brachte Wutti den Heimsieg ins Trockene. Im Augenblick der Glückseligkeit erfuhr sie allerdings vom Tod eines Hobby-athleten auf der Radstrecke. „Oh mein Gott. Das wusste ich nicht. Sport ist eben doch nicht das Wichtigste im Leben“, sagte sie sichtlich erschüttert. Tief betroffen zeigte sich auch der Spanier Ivan Rana, der dieses Mal als Verfolger Jan Frodenos deutlich abgeschlagen das Ziel erreichte. „Das ist total schrecklich. Wir haben das nicht mitbekommen. Mein tiefes Mitgefühl der Familie und den Angehörigen“, richtete Rana aus.
Der spanische Dauergast in Klagenfurt konnte im Wasser noch mit dem deutschen Ironman-weltmeister Jan Frodeno