Im Westen (noch) nichts Neues
Es gibt noch keinen Bauauftrag, aber fast alle wollen die alte Westschleife wieder zurück.
Auch heuer ist auf der legendären Westschleife des Red-bull-rings, hinter dem kleinen Waldstück, die Formel-1-fan-zone eingerichtet, vier Tage lang ein Mekka für die Fans. Fahrzeug-ausstellungen und Merchandising-shops mit den neuesten Kollektionen der Teams lassen Motorsportherzen hoch- und höherschlagen. In Rennsimulatoren der F1 Gamezone können die Gäste selbst in die Rolle des Rennfahrers schlüpfen und bei Autotung treffen sie Formel-1-piloten sogar persönlich. Dazu wird noch ein Streckenteil genützt, der für Helmut Marko, Red-bull-motorsportberater, unbedingt zum Ring gehören sollte. „Dann würde der Ring wieder Buben von Männern trennen“, sagt Marko.
Denn der Rundenschnitt würde sofort angehoben werden. Früher duellierte sich der alte Österreich-ring immer mit Monza oder Silverstone um das schnellste Rennen im Kalender. Schon beim ersten Grand Prix 1970 kam man auf einen Schnitt von 210 km/h. Bis 1975 steigerte sich der Wert auf 224,350. Nach dem tödlichen Unfall von Mark Donohue im gleichen Jahr wurde die Vollgas-rechtskurve nach der Start-ziel-geraden in eine enge Schikane verwandelt, die es aber in der Neufassung nicht geben soll. Offen wäre auch noch die Einbindung an die Schönberg-gerade, die alte Glatz-kurve wäre natürlich eine Herausforderung.
und gewisse Abschnitte wurden sogar schon asphaltiert. Ein gutes Zeichen. Fast alle Beteiligten wünschen sich die Rückkehr zur alten Länge von knapp sechs Kilometern. Ein offizieller Baubeginn ist aber noch nicht bekannt. Laut Helmut Marko verhindern derzeit bürokratische Hürden des Landes Steiermark und des Bundes das Vorhaben. „Im Herbst gibt es Wahlen, vielleicht wird es danach etwas leichter“, sagt Marko. Die Hoffnungen beruhen auf der Ankündigung beider Führungsparteien (SPÖ, ÖVP), Bürokratien abzubauen und schikanöse Behinderungen zu eliminieren. Derzeit wurde jegliche Überschreigrammstunden der Betriebszeiten angezeigt. Anrainer-ombudsmann Karl Arbesser wacht wie ein Luchs über die Aktivitäten am Ring, kontrollierte regelmäßig die Lärmbelastungen.
Der Red-bullring bekäme laut Marko auch wieder den ursprünglichen Charakter. Ein Gegenpol zu den modernen Retortenkursen. Und mit der derzeitigen, eher kurz bemessenen Länge von 4,3 Kilometern und den neuen, deutlich schnelleren Formel-1-boliden kommt man einer Rundenzeit