Mord und Totschlag in Rotfeld
Im ersten Kriminalroman arbeitet Johann Tafner die Mordserie von Knittelfeld auf – ohne die Stadt beim Namen zu nennen.
Nirgendwo sonst in der Steiermark wurde so viel gemordet wie im Raum Knittelfeld/spielberg: Zwischen 1975 und 2000 mussten Gendarmen und Mordermittler 21 Mal zu einem Tötungsdelikt ausrücken. Nur ein Verbrechen ist ungeklärt geblieben – der Raubmord am Briefträger Johann Fritz im Winter 1975.
Angeklagt war damals ein 16jähriger Gymnasiast. Er wurde aber in einem mehrtägigen Schwurgerichtsprozess freigesprochen. Zweifel an seiner Unschuld sind jedoch bis heute geblieben. Doch Johann Tafner (61) ist überzeugt: „Dieser junge Bursch war nicht der Mörder.“Er kennt den Fall, war er doch viele Jahre als Postengendarm und Kriminalbeamter tätig.
Irgendwann, so erzählt der pensionierte „Kieberer“, habe er über diesen Mordfall eine Erzählung aus der Sicht des Mörders geschrieben. „Ein Leben lang tot“titelte er sein Werk. „Aber rasch habe ich erkannt, dass es mit der Schilderung dieses einen Falles nicht getan sein kann. Da geschahen so viele Morde. Mir wurde klar, das war etwas Einzigartiges, was sich da im Raum Knittelfeld/spielberg in einem Vierteljahrhundert abgespielt hat – beinahe jedes Jahr ein Tötungsdelikt.“
So wurde die Idee für einen spannenden Kriminalroman geboren. Tafner: „Ich habe mich entschlossen, meine Erzählung in den Kriminalroman einzubetten. Was daraus geworden ist, ist nicht nur ein buchfüllender Roman, sondern auch eine Verbrechensdokumentation über diese Zeit, wenn auch nur eine romanhafte.“
Exkriminalist im Buch alle 21 Tötungsdelikte auf und lässt soziale Aspekte einfließen. Er weist darauf hin, dass die Stadt Rotfeld – den Namen Knittelfeld nennt er kein einziges Mal – ihr „Chicago-image“längst losgeworden ist. Immerhin gab es seit 2000 sowohl im erfundenen Rotfeld als auch im realen Knittelfeld kein Tötungsdelikt mehr. „Eine absolute Erfolgsgeschichte, die Wandlung in dieser Bezirksstadt.“
Den Raubmord am Geldbriefträger klären auch Johann Tafners fiktive Mordermittler Viktor Forsch, ein Junggeselle, und sein Kollege Vendelin Hochhauser, verheiratet und Vater von drei Kindern, nicht auf. Das Geheimnis bleibt bestehen.
Johann Tafner ist in der Region seit zwei Jahrzehnten auch als Schauspieler des Ensembles Theo, eines professionellen Theaters in Oberzeiring, bekannt. Und er schrieb mehrere Kinder- und Jugendbücher sowie eine Erwachsenenerzählung.
Seinen Krimi (Titel: „Rotfeld“) präsentiert er am 14. Juli 2017 um 19 Uhr im Schloss Gabelhofen in Fohnsdorf. #theatermenschen.at, ein Projekt der Bühnen Graz, wurde beim Best of Content Marketing Award 2017, dem größten Content-wettbewerb Europas, ausgezeichnet.
Die Videoserie #theatermenschen.at gibt emotionale Einblicke in Geschichten, die rund um die Oper, das Schauspielhaus und das Next Liberty passieren. Die Umsetzung geschah in Kooperation mit der Styria Content Creation, die für die Produktion der Videos zuständig zeichnet, und der Kleinen Zeitung. „Wir sind sehr stolz und freuen uns riesig! Wir widmen diesen Preis all jenen Theatermenschen, die in den vergangenen Monaten ihre Emotionen, Anekdoten und Erlebnisse mit uns geteilt haben“, so Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Bühnen Graz.
Die Prämierung ist für die Bühnen Graz ein großer Erfolg ausgezeichnet in der selben Kategorie wurde etwa die Deutsche Lufthansa AG.