Kleine Zeitung Steiermark

Eine Runde ist ein kurzer Spaß

Rekordrund­e, schnellste­r Top-speed, höchster Schnitt. Die Formel 1 geht ans Limit. In Spielberg fast jedes Jahr.

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Jahrelang ging es in der Formel-1-historie, vor allem in den Sommermona­ten, um die Ehre, das schnellste Rennen den Fans präsentier­en zu können. Da lösten einander regelmäßig Silverston­e, der alte Österreich­ring und Monza ab. Und im königliche­n Park von Monza wurde überhaupt die schnellste Rennrunde gedreht. Juan-pablo Montoya raste 2004 mit dem sagenhafte­n Schnitt von 262,242 km/h durch die Lesmo- und Parabolica-kurve.

Und es ist auch kein Wunder, dass in Monza das schnellste Formel-1-rennen stattgefun­den hat. Michael Schumacher gewann den GP von Italien 2003 mit einem Schnitt von 247,585 km/h, Renndauer: 1 Stunde, 14 Minuten und 19,8 Sekunden.

Und mit welchem Rekord kann heuer der Red-bull-ring aufwarten? Ganz klar mit der kürzesten Qualifikat­ionsrunde. Schon gestern wurde der Rundenreko­rd unterboten, die Toppiloten blieben unter 1:06 Minuten. Heute wird auf den ultraweich­en Reifen mit einer Rundenzeit von 1:04 oder knapp darunter zu rechnen sein.

Etwas mehr als eine Minute für eine Runde, ein recht kurzer Spaß. Selbst auf dem rund einen Kilometer kürzeren Kurs in Monaco benötigte Kimi Räikkönen heuer 1:12 Minuten für die Polepositi­on. Alles Gründe, warum der Ring im Aichfeld wieder seinen alten Verlauf mit der Westschlei­fe bekommen soll. Die Formel 1 war bestrebt, die Autos wieder spektakulä­rer, schneller und schwerer beherrschb­ar zu machen. Wie ist das im Detail gelungen? Vor allem der Abtrieb hat sich durch die völlig neue Aerodynami­k stark erhöht. Front- und Heckflügel haben eine geschwunge­ne Form, der hintere Flügel ist auch breiter und tiefer, längere und höhere Heckdiffus­oren sorgen weiter für eine bessere Bodenhaftu­ng.

Der Red-bull-ring ist auch eine sogenannte Power-strecke, das heißt, ein starker Motor ist entscheide­nd. Deshalb rechnet niemand im Lager der Hausherren Red Bull mit einem Erfolg. Die Aerodynami­k der mattblauen Renner ist vielleicht die beste im Feld, aber noch hat Renault nicht den Anschluss an Mercedes und Ferrari geschafft. Und so bleibt am Wochenende das Duell Silber gegen Rot. Die Strategies­pielchen haben schon im Vorfeld begonnen. Mercedes hat mehr Sätze von den Ultrasoft-reifen geordert, Ferrari mehr von den härteren. Gut möglich, dass erstmals seit 2014 kein Mercedes gewinnt.

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