Google Maps hat keinen Plan
Sebastian Ofner und die Spurensuche im Mürztal.
REPORTAGE.
Komisch, da war doch ein Tennisplatz!? Auf der Suche nach Sebastian Ofners Geburtsstätte als Tennisspieler muss man „in die Sölsnitz“, gleich ums Eck beim jetzt fast weltberühmten St. Marein im Mürztal. Vorbei an einigen Kukuruzfeldern findet man dort keine Tennisplätze, sondern picobello Einfamilienhäuser. Die kleine Tennisanlage, auf der der noch kleinere Sebastian mit Trainer Franz Friesenbichler die ersten Bälle schlug, ist seit Kurzem Geschichte. Nur auf Google Maps sieht man noch zwei Sandplätze.
St. Marein selbst hat gar keinen Tennisplatz. Vorbei an Ofners Elternhaus und dem des berühmtesten Sohnes im Ort, Red-bull-chef Didi Mateschitz, kommt man in den Nachbarort
Azur Tennisanlage des SV St. Marein-lorenzen, die direkt an der Auffahrt zum bekannten Pogusch („Steirereck“) liegt. An diesem drückend heißen Zeugnistag spielt niemand, auch die Kantine ist zu. uf der Gemeinde ist reger Betrieb: „Sebastian ist nach wie vor in unserer Gemeinde gemeldet“, klärt Mario Friesenbichler vom Gemeindeamt auf. In seiner Freizeit als Obmann des Sportver- tätig, verfolgt der Ex-ironman die Auftritte Ofners. Vom weiteren Abschneiden hängt schließlich ab, wie groß der Empfang in der Heimat ausfällt. Bei der Sportlerehrung wird Ofner heuer definitiv eine Hauptrolle spielen, sofern es sein Terminplan zulässt. Ein offizielles Public Viewing gibt es in St. Marein bislang nicht. Friesenbichlers Chefin, Bürgermeisterin Doris Schutting, hat als hauptberufliche Schulleiterin auch abseits des Ferienbeginns allen Grund zur Freude: „Es ist echt toll, wenn der Name unserer Gemeinde so positiv in die Welt hinausgetragen wird.“Und wie es der Zufall will – und weil St. Marein mit 2700 Einwohnern doch überschaubar ist –, hat unmittelbar neben Friesenbichler eine Tante von Sebastian Ofner ihren Arbeitsplatz: Monika Stangl-ofner. Sie beschreibt den 21-Jährigen als „hilfsbereit und zurückhaltend“. Allereins