Erst mit der Talfahrt ging es bergauf
Stefan Denifl verteidigte bei der Österreich-rundfahrt das Gelbe Trikot. Riccardo Zoidl verpasste knapp den „Glocknerkönig“.
Wenn es bergauf nicht läuft, hilft eine rasante Talfahrt. Also dachte Stefan Denifl, dass der Gipfel nicht das Ende ist, und stellte seine ganz persönliche Tour auf den Risiko-modus um. Der am Vortag ins Gelbe Trikot der Österreich-rundfahrt geschlüpfte Tiroler war mit fast zwei Minuten Verspätung am Hochtor angekommen, machte den Rückstand aber mit Höchstgeschwindigkeit wieder wett. Und so geht der 29-Jährige heute mit 37 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Delio Fernandez und 59 Sekunden vor dem eigentlichen Tourfavoriten, dem Kolumbianer Miguel Angel Lopez, in den Schlusstag. Auf dem letzten Teilstück hat Denifl wohl nichts mehr zu befürchten.
bekam der Gesamtführende hautnah zu spüren, was es bedeutet, Träger des Leader-leiberls zu sein. „Ich habe gewusst, dass es brutal hart wird. Ich habe mich gefühlt, als ob das ganze Feld gegen mich fährt, aber das ist im Gelben Trikot wohl normal. Ich bin sehr glücklich, dass ich das heute rübergebracht habe“, sagum 5. Etappe, Kitzbühel–st. Johann/alpendorf (212,5 km): 1. Ben Connor (AUS) Dimension Data 5:35:34 Std.; 2. Riccardo Zoidl (AUT) Felbermayr Wels + 11 Sek.; 3. Pieter Weening (NED) Rompoot + 1:40 Min; 4. Giulio Ciccone (ITA) Nationalteam Italien 1:46; 5. Felix Großschartner (AUT) CCC gl. Zt.; 6. Delio Fernandez (ESP) Delko Marseille 1:58; 7. Patrick Schelling (SUI) Vorarlberg; 8. Mekseb Debesay (ERI) Dimension Data alle gl. Zt.; 9. Martijn Tusveld (NED) Roompot 2:02; 10. Stefan Denifl (AUT) Aqua Blue; 11. Hermann Pernsteiner (AUT) Amplatzbmc alle gleiche Zeit. Gesamt: 1. Denifl 22:40:46 Std.; 2. Fernandez + 37 Sek.; 3. Lopez 59; 4. Großschartner 1:05 Min; 5. O’connor 1:08; Weiter: 13. Pernsteiner 3:43; 15. Zoidl 4:23; 17. Geismayr 5:31; 25. Rabitsch 13:47. te Denifl vor dem Schlussabschnitt von St. Johann nach Wels. Am Glockner war der Stubaier in die kritische Zone geraten, denn Lopez hatte beim Anstieg attackiert und war später auf eine bereits am Felbertauern ausgerissene Fluchtgruppe um Riccardo Zoidl aufgefahren. Den Sprint des Spitzenquartetts den „Glocknerkönig“am Hochtor entschied der Niederländer Pieter Weening knapp vor Zoidl für sich. Da hatte Denifl 1:48 Minuten „aufgerissen“, schloss die Lücke aber. „Klar bekommt man ein bisschen Panik, aber ich habe gewusst, dass mir die Abfahrt gut liegt. Und auch die Österreicher haben zusammengeholfen“, meinte der glückliche Tiroler.
wurde Zoidl für einen starken Tagesauftritt. „Ich wollte unbedingt eine super Leistung zeigen, weil gestern alles schiefgegangen ist“, sagte der am Vortag am Kitzbüheler Horn abgehängte Oberösterreicher. „Heute war ein super Tag. Leider bin ich im Endeffekt zweimal Zweiter, aber ich bin froh, dass die Etappe vorbei ist“, stöhnte Zoidl, der sich beim Schlussanstieg zum Alpendorf dem Australier Ben O’connor geschlagen geben musste – um elf Sekunden.