Post kommt per Drohne und Roboterauto
Drohnen in der Luft, selbstfahrende Boten im Grazer Zentrum: Die Post steuert auf die autonome Zustellung zu.
Die Luftpost ist freilich keine ganz neue Technologie. Bereits Hochkulturen der Antike überbrachten Botschaften per Brieftauben.
Die Luftpost der Zukunft hingegen ist hoch technisiert und aktuell ein Forschungsschwerpunkt des Institutes für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz sowie der Österreichischen Post. Im Bergland – daher der Projektname „Heidi“– haben Post und TU mehrere Monate den Einsatz von Drohnen bei der Zustellung von Briefen und Päckchen an entlegene Bauernhöfe getestet.
„Wir haben gesehen, es funktioniert“, bilanziert Post-logistik-chef Peter Umundum kurz und bündig. Die Drohnen starcomputer von Eli aus – die Abkürzung für Elisabeth –, einer Entwicklung von SFL Technologies. Eli ist das erste elektrobetriebene Nutzfahrzeug aus Österreich mit europäischer Straßenzulassung.
Die Drohne steuert ihr Ziel selbstständig an, landet dort auf einer codierten Matte, klinkt das Paket aus und fliegt zu Eli zurück. Der Empfänger ist in der Zwischenzeit per Kurznachricht über die Zustellung verständigt worden.
Rund 80 Millionen Pakete pro Jahr überbringt die Post, 20.000 davon kommen für die getestete Drohnenzustellung infrage, erklärt Umundum. Der Vorteil ist, die Postboten sparen sich Wege an abgelegene Adressen. Und dennoch geht der Test nicht sofort in die gelebte Praxis über, denn die Drohnenzustellung ist wirtschaftlich noch nicht darstellbar. Wenngleich die Post im Paketbereich 2017 ein zweistelliges Wachstum erwartet.
Auch die Forscher der TU um Friedrich Fraundorfer müssen noch Fragen klären. Die Drohne ist mit Kameraauge und Bordteten ausgestattet, die Wissenschaftler tüfteln derzeit an der Bildauswertungssoftware für den heiklen Landeprozess. „Die Drohne muss erkennen, ob sich beim Landeplatz Personen, Tiere oder Hindernisse befinden, und schnell reagieren“, erklärt Fraundorfer.