Der Klang hat viele Sprachen
D – exzellent interpretiert – live zu hören, war ein ganz spezielles Vergnügen. Markovic´ servierte Nisinman aber auch im Trio ein Dutzend nicht immer ganz homogener Hörbeispiele. Jedoch überwog eine vornehmlich im Piano angesiedelte Feinsinnigkeit, die in der großen (und vollen) Listhalle allerdings an die akustischen Grenzen stieß.
Ganz anders dann im herbeigezauberten „Ballroom“hinter der Bühne, wo das ausgezeichnete Kug-quartett mit dem seltsamen Namen „Los Capo Altros“zum Tanz aufspielte. Was freudigen und optisch ansprechenden Zuspruch fand. Autobiographie. Der Salzburger Schauspieler und Autor berichtete in so manch heiterer Geschichte, wie der junge Magdeburger trotz anderweitiger Pläne doch noch zum Musikus wurde. Mit präsenter Stimme wusste er anschaulich zu erzählen und betonte geschickt die Selbstironie des Komponisten.
„Gib jedem Instrument das, was es leiden kann, so hat der Spieler Lust, du hast Vergnügen dran.“Wie Telemann für jedes Instrument eine eigene Tonsprache schuf, vermittelte das niederländische Ensemble Musica ad Rhenum in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen gekonnt. Jed Wentz war in der Kommunikation mit seinen aufmerksamen Mitmusikern Job ter Haar (Cello) und Michael Borgstede (Cembalo) zurückhaltend, sein Spiel auf der Traversflöte war makellos. Mit ihrer Violine konnte Cynthia Freivogel der Fantasia XII so manch ungeahnte Emotion entlocken.