Kleine Zeitung Steiermark

„Das Zauberwort heißt Prävention“

Gesundheit­sökonomin Maria M. Hofmarcher im Gespräch über ängstliche Gesundheit­spolitik, die Flut an Krankenkas­sen im Land und warum lange Wartezeite­n vermeidbar wären.

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Regress stellte eine gewisse Hürde dar. Viele haben sich gedacht: Bevor mein Erbe angegriffe­n wird, überlege ich mir, ob es auch anders geht. Aber diesen Effekt würde ich auch nicht überbewert­en. Denn die Entscheidu­ng über die Pflege einer Person wird nicht allein aus finanziell­en Gründen getroffen. Viele Familien wollen das selbst tun. Aber man muss sicherstel­len, dass auch Familien, die das nicht schaffen, eine gute Versorgung für ihre Angehörige­n bekommen. vermeidet. Das System muss möglichst gut aufgebaut sein und es muss dafür gesorgt sein, dass die Menschen möglichst lange gesund bleiben. Das Zauberwort heißt Prävention, damit man den Beginn des Erkrankens und den damit verbundene­n Versorgung­sbedarf möglichst lange hinauszöge­rn kann. Das gelingt, wenn man Lebensbedi­ngungen schafft, die der Gesundheit förderlich sind und die Leute motiviert, sich gesund zu halten. In Wahrheit wird der Grundstein dafür bereits in der Schwangers­chaft gelegt. Man muss hier Geld in die Hand nehmen, um Organisati­onen und Programme auszubauen, die Familien bei der Erziehung ihrer Kinder unterstütz­en. Hier geht es vor allem darum, Kinder vor Problemen wie Al- kohol oder Gewalt in der Familie zu schützen. Ja, hier besteht ein Zusammenha­ng. Und auch ganz allgemein sollten Kinder von klein auf mit einem gesunden Lebensstil in Berührung kommen. Wenn man sich unser System anschaut, erkennt man, dass wir wirklich gut sind, wenn es um Akutversor­gung geht. Bei der Langzeitve­rsorgung zeigen sich jedoch große Schwächen. Ein Beispiel: Ein 75-Jähriger erleidet einen Schlaganfa­ll. Er wird sofort versorgt, braucht das Gesundheit­ssystem also akut, aber dann sein ganzes weiteres Leverschwe­ndung

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