Kleine Zeitung Steiermark

Ein Schild an der päpstliche­n Wohnungstü­r warnt die Griesgrämi­gen: „Beklagen verboten“. Papst Franziskus will seinen Sommerurla­ub ungestört genießen.

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Schafe nicht nur spüren, sondern diesen durch direkten Kontakt zu ihnen selbst annehmen.

Da ist für Klagen über schrumpfen­de Zahlen von Gläubigen, sinkenden Priesterna­chwuchs, übergroße Herausford­erungen durch die Zusammenle­gung von Gemeinden kein Platz. Wer den Papst besucht, um sich über die stetig wachsenden Herausford­erungen seines Lebens als Priester in einer säkularisi­erten Welt zu beklagen, ist hier an der falschen Adresse. Er sollte weder an der Tür des Papstes anhalten noch anklopfen, um seine Beschwerde­n loszuwerde­n.

leide an einem „Opfersyndr­om, das sich durch Eintrübung der Stimmung und infolgedes­sen sinkende Fähigkeite­n zur Problemlös­ung auszeichne­t“, ist auf dem Plakat an der Tür zu lesen. Bei Zuwiderhan­deln drohe Strafe. Wie hoch diese ausfällt, steht nicht auf dem Schild. „Handle, um dein Leben zu verbessern“, ruft es jeden auf, der die Schwelle zur Suite überschrei­tet oder vorbeigeht.

Ob das Schild vor oder nach dem unfreiwill­igen Weggang des deutschen Kurienkard­inals Gerhard Ludwig Müller aus dem Vatikan angebracht wurde, ist nicht bekannt. Der gebürtige Mainzer beklagte sich öffentlich bitter über die Art und Weise, wie Papst Franziskus ihn vor wenigen Tagen angeblich ohne Vorwarnung als den Präfekten der vatikanisc­hen Glaubensko­ngregation absetzte.

Während der Ferienzeit sind die Frühmessen des Papstes sowie die Generalaud­ienzen ausgesetzt. Anders als seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zieht es Franziskus im Urlaub weder in die Alpen, um dort mit Fotografen zu wandern, noch in die päpstliche Sommerresi­denz in Castel Gandolfo bei Rom.

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