Kleine Zeitung Steiermark

„Persönlich finde ich es bedauerlic­h“

Nationalba­nk-gouverneur Ewald Nowotny warnt vor „ökonomisch­em Nationalis­mus“und hält jüngste Gerichtsur­teile zu Negativzin­sen für problemati­sch.

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INTERVIEW. chische Banken sind Kapitalauf­bau und Kostendisz­iplin. Alpe Adria, eine Lösung gefunden wurde. Das ist wie eine dunkle Wolke über uns geschwebt. In Zentral- und Südosteuro­pa gibt es auch eine deutlich bessere Perspektiv­e, von der Österreich profitiert. Es gibt gewisse Risiken. Besonders beschäftig­t mich, dass es in manchen Staaten einen zunehmende­n ökonomisch­en Nationalis­mus gibt, der sich speziell gegen Banken richtet. Ich war erst vor wenigen Tagen diesbezügl­ich in Kroatien (siehe unten). Die erste Regel ist: Sie brauchen ausreichen­d Kapital. Seit der Krise 2007 haben die österreich­ischen Banken ihre Kapitalquo­te quasi verdoppelt. Von rund 7 Prozent auf durchschni­ttlich 14,8 Prozent per Jahresende 2016. Um das zu erreichen, braucht man eine entspreche­nde Profitabil­ität. Und das ist ein Punkt, wo die österreich­ischen Banken sicher noch ein Problem haben. Das heißt konkret, es besteht ein weiterer Rationalis­ierungsdru­ck, der sich sicher auch in der Zahl der Beschäftig­ten auswirken wird. Es gibt jetzt einmal die ersten Urteile, man muss aber sagen, dass diese zum Teil sehr unterschie­dliche Fälle betreffen. Rechtliche Klarheit ist noch nicht gegeben. Ich persönlich finde es bedauerlic­h, weil es doch eine gewisse Asymmetrie darstellt. Bei den Spareinlag­en gibt es eine faktische Festlegung, dass man nicht in den nehypo

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