Pinke Satelliten für das Friendly Alien
Der Umbau des Kunsthauses hat begonnen. Wie das neue Foyer und der Vorplatz Gäste anlocken sollen.
Als Barbara Steiner vor einem Jahr ihr Amt als Kunsthaus-chefin antrat, musste sie feststellen: Die häusliche Situation „ist sehr fern von dem, was die Architekten Peter Cook und Colin Fournier damals wollten“. Darum wälzte sie von Beginn an Umbaupläne – die jetzt über den Sommer umgesetzt werden.
Dabei geht es um die Neugestaltung des Foyers und des Vorplatzes zum Lendkai hin. Das Ziel: „Noch bevor man Eintritt bezahlt, soll man verstehen, wofür das Kunsthaus steht“, so Steiner. Es soll eine Schnittstelle zwischen Kunst und Design werden und „Lust auf mehr machen“, wie Steiner sagt. Lust, sich nicht nur im Foyer aufzuhalten, sondern sich auch die Ausstellungen im Friendly Alien, wie das Haus gerne genannt wird, anzusehen.
Die neue „Visitenkarte“, wie Steiner das Foyer und den Vorplatz auch bezeichnet, wird in Zusammenarbeit mit den Architekten Niels Jonkhans und Gerhard Eder umgesetzt. Beide waren schon beim Bau durch Cook und Fournier involviert, kennen das Haus daher von Beginn an. Den Vorplatz gestalten die Landschaftsarchitekten von Topotek 1.
zu sehen ist: rote Linien quer über den Vorplatz, die zu den zwei neuen Haupteingängen führen. Die Linien sollen eine Art „Sogwirkung“entwickeln, so Steiner, und die Leute ins Kunsthaus leiten. Zusätzlich zu diesen neuen Leitlinien außen kommen noch knallpinke Stadtmöbel der skandinavischen Designer von Vestre: 15 pinke Tische kombiniert mit Sitzgelegenheiten, die „wie Satelliten zum Friendly Alien wirken“, so Steiner, pinke Fahrradständer und pinke Mistkübel.
Auch im Inneren wird ein neues Leitsystem installiert. Das bisherige, so die Kritik, habe die Menschen mehr verwirrt. Im Boden werden Induktionsschleifen für Gehörlose verlegt, die Kassa und der Shop wandern vom Süd- in den Nordteil, das Kunsthaus-café wird größer, im Jänner 2018 soll dann auch die Küche vom Nordteil weg hin zum Café siedeln.
Der große Rest soll schon am 15. September fertig sein. Aktuell wird im Foyer noch kräftig gearbeitet, im Inneren wurden sogar die blauen Glasplatten abmontiert. Alles in allem kostet der Umbau 500.000 Euro, finanziert aus Investitionsrücklagen.
Der Ausstellungsbetrieb geht unterdessen ungestört weiter. Derzeit unter anderem zu sehen: „Fußballgroßer Tonklumpen auf hellblauem Autodach“von Erwin Wurm.