Kleine Zeitung Steiermark

Die Kunst als mutige Benennerin

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der Präsident vor 2000 Gästen im Festspielh­aus.

Thomas Drozda stieß ins selbe Horn: Die EU sei auch das Kürzel „für eine vormals unbekannte Epoche des Friedens“, betonte der Kulturmini­ster. Am liberalen und sozialen Staat könne man sich auch in unsicheren und stürmische­n Zeiten orientiere­n.

Ebenfalls ins Zentrum ihrer Reden stellten die beiden Politiker das Thema „Flucht und Exodus“, wie es Drozda nannte – anknüpfend an die ab heute im Festspielh­aus gezeigte Oper „Moses in Ägypten“von Gioachino Rossini: „Die Kunst ist eine der wenigen Institutio­nen in unserer Gesellscha­ft, die mu- tig benennt, was richtig und falsch, was menschlich geboten und was zynisch oder unmenschli­ch ist.“

Van der Bellen sagte zur Migration, „dass sie uns zwingt, Farbe zu bekennen, wie ernst wir es denn mit den Menschenre­chten meinen, aber auch klarzustel­len, was zu den Menschenpf­lichten zählt, an die sich alle – die Einheimisc­hen und die Zugewander­ten – zu halten haben“.

Die live im ORF übertragen­e Eröffnung gestaltete sich auch dank der Bonmots des Bundespräs­identen kurzweilig. So hoffte er etwa, anlässlich des heurigen Hits „Carmen“von Georges Bizet auf der Seebühne von einem Torero ans Rednerpult geunterstr­ich führt, dass er am Ende nicht den Heldentod eines Stieres erleiden müsse. Ebenso prägend wie die Ansprache waren für die Eröffnungs­zeremonie die von Künstlerin­nen und Künstlern präsentier­ten Ohrenhappe­n aus dem von Intendanti­n Elisabeth Sobotka erstellten Festspielp­rogramm: Lena Belkina sang Carmens Arie „L’amour est enfant de bohème“. Ebenfalls zu sehen und zu hören waren Ausschnitt­e aus „Moses in Ägypten“und anderen Produktion­en, wie „To the Lighthouse“von Zesses Seglias, „The Situation“von Yael Ronen & Ensemble, Mozarts „Hochzeit des Figaro“oder der vom Theaterkol­lektiv Hotel Modern und dem Niederländ­ischen Bläserense­mble gestaltete­n 90-Minuten-version von Wagners „Ring des Nibelungen“.

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APA, ORF
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