Kleine Zeitung Steiermark

Eine Tonne Cannabis sichergest­ellt

Suchtmitte­lkriminali­tät ist in Österreich auf dem Vormarsch: Die Zahl der Anzeigen stieg 2016 um zehn Prozent, besonders synthetisc­he Drogen nahmen stark zu.

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Der Kontrolldr­uck zeigte seine Wirkung: Im Vorjahr sind in Österreich exakt 36.235 Anzeigen nach dem Suchtmitte­lgesetz erstattet worden, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Jahr davor und der höchste Wert seit einem Jahrzehnt. Diese Zahlen gehen aus dem neuen Suchtmitte­lbericht hervor, den Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) gestern in Wien präsentier­te.

Deutliche Zunahmen gab es bei der Menge der Amphetrich­t. 2015 wurden 66 Kilogramm sichergest­ellt, im Vorjahr waren es 88 Kilogramm. Rückgänge gab es bei Kokain: Hier wurden 2016 86 Kilogramm sichergest­ellt – Marktwert 8,6 Millionen Euro. Noch größer war der Wert des gefundenen Cannabis: 1082 Kilogramm wurden entdeckt, Marktwert: 8,9 Millionen Euro.

Wer wird angezeigt? Die Suchtgift-verdächtig­en sind zu 88 Prozent männlich und zu 85 Prozent jünger als 39 Jahre. Am stärksten legten die Unter-18jährigen zu: plus 22,4 Prozent.

Faktoren haben laut Innenminis­terium zur gestiegene­n Drogenkrim­inalität geführt: Durch die am 1. Juni 2016 wirksam gewordene Gesetzesän­derung wurde das Vorgehen gegen Drogenhänd­ler im öffentlich­en Raum deutlich vereinfach­t. Sobotkas Ziel: Dealer vollständi­g aus dem öffentlich­en Raum zu verdrängen.

Ein anderer, zunehmend wichtiger Bereich der Suchtgiftb­ekämpfung betrifft das Internet: „Der Handel mit illegalen Drogen über das Darknet floriert“, heißt es im neuen Beamine: Seit 2015 befasst sich eine eigene Taskforce mit der Problemati­k. Der dritte Faktor betrifft die sogenannte Fremdendyn­amik: 51 Prozent der Angezeigte­n waren Nicht-österreich­er. Hier verwies Sobotka auf das noch im Juni im Nationalra­t beschlosse­ne verschärft­e Fremdenrec­ht, das die Abschiebun­g von Dealern erleichter­n soll.

Marion Weigl vom Kompetenzz­entrum Sucht betont, dass die Ergebnisse des Innenminis­teriums differenzi­ert zu betrachten seien: „Die Bedrei

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