Gletscher kommt ins Schwitzen
Planaibahnen-chef Georg Bliem voll Sorge um den Publikumsmagneten, der 300.000 Besucher pro Jahr anzieht. Das „ewige“Eis wird vor allem auch im Sommer von Touristen gestürmt. Um das Naturjuwel auf 2700 Metern zu schonen, hat man die täglichen Bergfahrten auf 2500 Besucher kontingentiert: „Wir kanalisieren die Publikumsströme auch nur auf wenige Wanderwege.“
ist auf dem Dachstein der Sommerskibetrieb eingestellt. Nun hat man den Freestyle-park gestrichen, weil der „Schanzenbau“dem Gletscher zu sehr zusetzen würde. Bliem ist klar: „Wichtig ist, das Eis im Sommer in Ruhe zu lassen.“Nur Langläufer dürfen im Sommer ihre Runden auf der Loipe noch ziehen.
Um das gar nicht so „ewige“Eis vor dem Schmelzen zu bewahren, setzt man auch auf dem Dachstein Abdeckplanen ein, die vor der gnadenlosen Sonne schützen sollen. Bliem: „Aber das machen wir – auch aus optischen Gründen – nur in einem Bereich nahe der Mittersteinseilbahn und bei der Eishöhle.“Ein Problem im Sommer seien auch die Gletscherspalten: „Wir mussten heuer schon vier Wanderer herausholen.“
Alexander Podesser, Leiter der Zamg in der Steiermark, weiß, was dem Gletscher richtig zu schaffen macht: „Es gibt im Sommer einfach nicht mehr diese Wetterstürze mit viel Schnee in hohen Lagen, die die Gletscher früher geschützt haben.“Pro Sommer schmelzen rund drei Meter ab. Die Prognosen sind alarmierend. Seit dem letzten Hochstand der Gletscher in unseren Breiten 1850 seien diese auf die Hälfte zurückgegangen: „Vom Dachstein-gletscher wird in 40 Jahren nichts mehr zu sehen sein.“
ist zumindest für jene Gletscher in Plateaulagen (Hallstätter und Schladminger Gletscher) optimistisch, dass die Enkel-, vielleicht auch noch die Urenkelgeneration etwas sehen könnte: „Denn dort haben wir noch 130 Meter Schnee und Eis.“