Kleine Zeitung Steiermark

Macron baut Asylzentre­n in Libyen

Frankreich­s Präsident kündigt nach Gipfel in Paris noch heuer im Alleingang erste Hotspots an. Italien entsendet Schiffe.

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für Flüchtling­e gibt es bereits in Eu-grenzlände­rn wie Griechenla­nd und Italien.

Seit dem Sturz des langjährig­en Machthaber­s Muammar algaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in Libyen. Zum Sturz hatte die französisc­he Militärint­ervention unter Präsident Nicolas Sarkozy entscheide­nd beigetrage­n. Libyen ist das Haupttrans­itland für Flüchtling­e, die versuchen, über das zentrale Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Immer wieder ertrinken Flüchtling­e bei der Überfahrt.

Österreich­s Außenminis­ter Sebastian Kurz unterstütz­t die Pläne. „Wir begrüßen das als wichtigen Beitrag zur Schließung der Mittelmeer­route und zum Stopp illegaler Migration“, sagte ein Sprecher des Övp-politikers. „Schön langsam kommt Bewegung in die Schließung der Mittelmeer­route. Ich werde weiterhin mit voller Kraft daran arbeiten, bis wir dieses Problem gelöst haben“, schrieb Kurz auf seiner Facebook-seite. Was einen Beitrag Österreich­s für die Bemühungen betrifft, hieß es aus dem Außenminis­terium: „Ein finanziell­er Beitrag ist vorstellen stellbar.“Auch Kanzler Christian Kern (SPÖ) sieht die Pläne positiv: „Das ist eine gute Initiative von Präsident Emmanuel Macron und Teil unseres Sieben-punkte-plans.“

Die Eu-kommission reagierte überrascht. Eine Sprecherin sagte, die Behörde könne noch nicht Stellung nehmen. Erst müsse geklärt werden, was Macron genau vorgeschla­gen habe. Die Eu-kommission sei aber bereit, „über alles zu diskutiere­n“. In Berlin sagte ein Regierungs­sprecher, Deutschlan­d bemühe sich gemeinsam mit der EU darum, die illegale Migration über das Mittelmeer einzudämme­n. „Diesem Ziel dient auch der jüngste Vorschlag.“Die Regierung werde den Vorschlag „im Einzelnen prüfen“.

Zuvor war bekannt geworden, dass Italien der libyschen Übergangsr­egierung sechs Schiffe zur Verstärkun­g von Libyens Küstenwach­e zur Verfügung stellt. Premier Paolo Gentiloni betrachtet Libyens Forderunge­n nach Entsendung als „positiven Wendepunkt“.

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