Da gibt das Abenteuer den Ton an!
La Strada besetzt bis zum 5. August die Steiermark. Von Intensiv-spaziergängen, Kaleidophonen am Kopf, dem Besuch in der Euzentrale und spontanen Spielereien.
REPORTAGE.
Einkaufszentrum, das: Traditionell nicht unbedingt eine Oase für Kunst und Kultur. Also genau der richtige Ort für das Festival La Strada – um Irritationen zu stiften. Und Freude. Und Auswege aus dem Trott. Kurz: perfekte Verhältnisse für Perspektivenwechsel.
Bis zum 5. August kann man sich in Graz und Weiz, Stainz und Leibnitz noch kopfüber oder kopfunter ins Abenteuer Neuer Zirkus, Straßen- oder Figurentheater oder Community Art stürzen. Zum 20. Jubiläum hat das Festival seinen Besucherinnen und Besuchern ein Geschenk gemacht: 80 Prozent aller Veranstaltungen sind bei freiem Eintritt zu erleben.
Samstagvormittag, 11 Uhr im Murpark: Posaune und Trompete legen los, die Kunden strömen aus den Shops und folgen den Herren und der Dame in Orange gar nicht unauffällig. Im Gänsemarsch geht und wippt die Masse zur Musik der französischen Compagnie Le Snob durch die Gänge, fährt die Rolltreppe hinunter und gleich wieder hinauf. Eine Fröhlichkeitspolonaise, ein erster Akt der Stadteroberung.
Im Grazer Lesliehof im Joanneumsviertel verzaubert zur gleichen Zeit das Theater Asou mit dem Kinderstück „Die Froschkönigin“das junge Publikum: Ritter Rosterich, in dessen „Helm schon so manches Kraut gewachsen ist“, hat es nicht leicht mit der Prinzessin, die im zitronengelben Xxl-kleid kaum durch die Türe passt und sich obendrein schrecklich einsam fühlt. Fehlendes Puzzlestück: ein Prinz. Doch der will sein moosgrünes Schloss nicht verlassen und schickt stattdessen seinen Frosch. Ein modernes Märchen von Heinz Janisch, ohne großes Tamtam, dafür mit viel Witz und Liebe zum Detail.
kann man bei der französischen Gruppe Décor Sonore am Vorplatz des Palais Meran buchen. „Ein echtes Erlebnis“, sagt eine sichtlich begeisterte Besucherin. Sie trägt eines der überdimensionalen Kaleidophone am Kopf. Die metallenen Trichter fangen den Schall ein und ermöglichen damit den Besuchern eine intensive akustische Erfahrung ihrer Umwelt. Nach einer Einführung wird im Sinne der Musique concrète jeder zum Klangregisseur seiner privaten Laut- und Leise-landschaften. Dazu gibt es anregende Weisheiten der Wahrnehmung: „Nur wenn wir die Augen schließen, öffnen sich die Ohren.“Ein Erlebnis, nicht nur akustisch: Die riesigen Kaleidophone als Kopfschmuck sind auch optisch sehr ansprechend.
wartet in Graz-gries. Eine mit Kopfhörer ausgerüstete Menschentraube vor dem Griesbäcker: Alle starren gebannt auf goldgrüne Nylongestalten – Eléctrico 28. Was folgt, ist eine Reise in die Tiefen des Bezirks, stets auf der Suche nach den Sternstunden der Menschheit, die sich im Alltäglichen verstecken „wie