Semmering: Des Kaisers neue Straße
In nur 48 Tagen ließ Kaiser Karl VI. im Jahr 1728 eine neue, nicht so steile Straße über den Semmering bauen, um Wien mit Triest besser zu verbinden.
zu Ungarn. Aber das ist eine andere Geschichte, wir bleiben beim Ausbau der Straße über den Semmering.
Da in Neunkirchen und Schottwien Mautstellen eingerichtet wurden, befahl der Habsburgerherzog Albrecht III. den Städten in Kärnten, Krain und in der Steiermark, alle Frachten aus Italien ausschließlich über den Semmering zu führen, wodurch dort das Transportwesen merkbar anstieg. Später wollte Kaiser Karl VI., der Vater Maria Theresias, den Handel mit dem Süden noch weiter ausbauen und ließ dafür neue Straßen anlegen. „Im Jahr 1726 kam eine Kommission auf den Semmering zur Begutachtung und Festlegung der neu auszubauenden Straße mit einer Milderung der Steigung“, berichtet Franz Preitler in seinem soeben erschienenen Buch „Was der Semmering erzählt. Sagen und Legenden zwischen Mürzzuschlag und Südbahnhof“(Suttongeschichte, 20 Euro). „Vom Göstritzgraben bis zum Bärensattel sollte diese Straße führen und nach Überwindung des Myrtengrabens die GrenzEngele Damals in der Steiermark säule auf der Passhöhe erreichen. Ähnlich der Straße auf der steirischen Seite war der Weg von Taglöhnern auszufüllen und mit einer Schotterdecke zu überziehen und zum Schutze Wassergräben und Durchlässe für Bergflüsse, Regen- und Schmelzwässer anzulegen. Zur Finanzierung erließ man ein neues Wegpatent. Im Frühjahr 1728 begannen die Arbeiten in aller Eile, denn am 17. Juni 1728 nahm die glanzvolle Reise Karls VI. nach Triest und Fiume in Laxenburg ihren Anfang und am 21. Juni traf der prunkvolle Zug in Gloggnitz ein. Im Hofwagen fuhren Karl VI., seine Gemahlin Elisabeth Christine und ihre elfjährige Tochter Maria Theresia über die neue Kunststraße zum Semmering hinauf. Die Majestäten waren von der Fahrt auf der schönen Straße und der ,Kayser-pruckhn‘ angenehm überrascht.“Das war gleichsam die feierliche Eröffnung der Carolusstraße, die damals allgemein als „Wunderwerk“galt. Heute noch erinnert das Carolus-denkmal von 1728 am Parkplatz vor dem Hirschenkogel an diesen kaiserlichen Straßenbau und die prächtige Eröffnungsfahrt.