Kleine Zeitung Steiermark

Eurofighte­r: Ruf nach Strafverfa­hren

Der Verfahrens­richter im U-ausschuss übt in seinem Rohbericht heftige Kritik an Flugzeughe­rsteller EADS und fordert Konsequenz­en.

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Zwei Wochen sind seit Ende des Eurofighte­rausschuss­es verstriche­n. Jetzt liegt ein Rohbericht des zuständige­n Verfahrens­richters vor und der hat es in sich. Denn sein Verfasser, der ehemalige Vizepräsid­ent des Obersten Gerichtsho­fes (OGH), Ronald Rohrer, geht darin mit Eurofighte­r-hersteller EADS hart ins Gericht. „Undurchsch­auba- re Geldflüsse“habe der Konzern bewirkt und damit der Republik Österreich gegenüber treuwidrig“gehandelt.

Rohrer kritisiert in dem der APA vorliegend­en Papier sowohl die Mittel, die EADS einsetzte, um den Eurofighte­r-auftrag an Land zu ziehen, als auch das später rund um die Gegengesch­äfte aufgezogen­e Finanzgefl­echt. EADS habe an kleine, unbekannte Agenturen mit Nahebezieh­ung zu politische­n Entscheidu­ngsträgern „hohe, nicht nachvollzi­ehbare Provisione­n und Erfolgshon­orare“bezahlt, ebenso an Gesellscha­ften mit nicht identifizi­erbarem Tätigkeits­bereich. Dieses Verhalten „legt die Vermutung unrechtmäß­iger Verwendung dieser Gelder nahe“, schreibt Rohrer. Beweise für die Bestechung von Parteien oder Entscheidu­ngsträgern nennt der Bericht keine. Beispiele für fragwürdig­e Konstrukti­onen finden sich im Bericht aber mehrere: Etwa die vom Eads-berater Erhard Steininger an die Pr-agentur des früheren Fpö-bundesgesc­häftsführe­rs Gernot Rumpold gezahlten 6,6 Millionen Euro. Oder 87.600 Euro desselben Lobbyisten an eine Firma der Frau des an der Eurofighte­reinführun­g beteiligte­n Generalmaj­ors Erich Wolf. In beiden Fällen gab es keine Anklage.

flossen über Vector Aerospace, eine von den Lobbyisten Walter Schön und Alfred Plattner kontrollie­rte Firma, die offiziell Gegengesch­äfte im Wert von 2,7 Milliarden Euro vermitteln sollte. Vector erhielt von den Eurofighte­r-hersteller­n dafür

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APA (2)

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