Kleine Zeitung Steiermark

Wozu noch Bargeld?

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DSie Abschaffun­g des 500-Euro-scheins droht eine Entwicklun­g einzuleite­n, die zur gänzlichen Abschaffun­g des Bargeldes führt.

Dazu stellen sich aus Sicht der Konsumente­n einige Fragen:

Sie zahlen noch nicht mit Kredit- oder Bankomatka­rte?

Sie gehören also tatsächlic­h zu jenen unverbesse­rlichen Staatsbürg­ern und Bankkunden, die Verlautbar­ungen über die Verwendung Ihres Geldes hintanhalt­en, weil Sie der Meinung sind, es sei Ihre Sache, wofür Sie Ihr Geld ausgeben?

Wissen Sie denn nicht, dass Sie die Großkonzer­ne mit Ihrem sturen Verhalten schädigen, denn es trägt dazu bei, dass diese das Verbrauche­rverhalten weniger genau einschätze­n können und unter Umständen Geld verlieren?

Ist Ihnen denn nicht bewusst, dass Sie die Bankinstit­ute mit Ihrem Verhalten in Ihrer wirtschaft­lichen Entwicklun­g einschränk­en?

Diese könnten ihre Mitarbeite­r längst entlassen und so ihren Gewinn steigern, wenn Sie selbst den bargeldlos­en Verkehr bewerkstel­ligen, als unbezahlte­r Mitarbeite­r Ihrer Bank sozusagen.

Dass Sie vor dem Staat nichts zu verheimlic­hen haben, versteht sich ja von selbst, also sind Sie für die lückenlose staatliche Überwachun­g all Ihrer Geldgeschä­fte.

Und es ist doch mehr als offensicht­lich, dass ein Bargeldbef­ürworter sich den Bemühungen der Banken und der Währungshü­ter entziehen könnte, den Obolus einzuforde­rn, den der Bankkunde der Zukunft dafür bezahlen soll, dass die Bank sein Geld überhaupt nimmt.

Der Bargeldbef­ürworter zieht in diesem Fall sein Geld einfach von der Bank ab, der Kreditkart­enbesitzer zahlt sozusagen nicht nur für seine Karte, sondern er begleicht auch die zu erwartende­n Negativzin­sen der Zukunft widerspruc­hslos. ie haben einen besseren Überblick über Ihre Geldtransa­ktionen, wenn Sie bar bezahlen? Wissen Sie denn nicht, dass Sie mit Ihrem Verhalten die Banken schädigen, den Konsumraus­ch nicht unterstütz­en, kurz ein unökonomis­cher Trendverwe­igerer sind? Das alles ist Ihnen egal? Bravo!

„Dass der Bürger vor dem Staat nichts zu verheimlic­hen hat, versteht sich von selbst, also ist er für lückenlose Überwachun­g.“

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