Der Torjäger gerät in die Defensive
Superstar Cristiano Ronaldo steht heute vor Gericht. Dem Portugiesen wird Steuerbetrug in Höhe von 14,7 Millionen Euro vorgeworfen.
Alle Tricks und Dribblings halfen Cristiano Ronaldo nicht: Am heutigen Montag muss Real Madrids Superstürmer vor einem spanischen Gericht zum Verhör antreten. Die Untersuchungsrichterin Monica Gomez Ferrer will den bestbezahlten Fußballer auf dem Planeten zum Vorwurf des millionenschweren Steuerbetrugs vernehmen. Nach der Anhörung, die in Ronaldos spanischem Wohnort Pozuelo de Alarcon, einer Vorstadt Madrids, stattfindet, wird die Richterin entscheiden, ob dem 32jährigen Weltfußballer der Prozess gemacht wird.
Das spanische Finanzamt hält den portugiesischen Ausnahmekicker für einen Steuerbegeste trüger und wirft ihm vor, zwischen 2011 und 2014 etwa 14,7 Millionen Euro Steuern für Werbeeinnahmen hinterzogen zu haben. Die Finanzpolizei schickte den Fall zum Staatsanwalt, der ebenfalls klare Anzeichen für ein Delikt sieht. Die Staatsanwaltschaft erstattete deshalb Anzeige, wodurch die Causa nunmehr auf dem Richtertisch landete.
Anhörung dürfte es höchst ungemütlich für Ronaldo werden. Der Kicker wird zwar von seinen Anwälten begleitet, muss sich jedoch auf heftige Frageattacken der Richterin und des Staatsanwaltes gefasst machen. Dabei wird es vor allem um den Verdacht der Ermittler gehen, dass Ronaldo nach seiner Vertragsunterzeichnung bei Real Madrid im Jahr 2009 bewusst ein Netz von Offshore-briefkastenfirmen auf den Britischen Jungferninseln und in Irland knüpfte, um seine Einnahmen aus Bild- und Werberechten vor dem spanischen Fiskus zu verbergen.
Die Ermittlungen der Steuerfahndung bestätigten im Kern jene geheimen Dokumente, die europäische Medien, darunter die spanische Tageszeitung „El Mundo“und das deutsche Magazin „Der Spiegel“, Ende 2016 veröffentlichten. Demzufolge soll Ronaldo mehr als 100 Millionen Euro an Bild- und Werbegeldern in Finanzoasen geleitet und so dem Finanzamt Millionensummen an Steuern vorenthalten haben.
Nach Einschätzung der spanischen Steuergewerkschaft Gestha könnte dieser Tatbestand eine Gefängnisstrafe von bis zu sieben Jahren nach sich ziehen. Durch Zusammenarbeit bei der Aufklärung sowie umgehende Wiedergutmachung des Steuerschadens könnte die Strafe aber beträchtlich reduziert oder sogar eine formelle Anklage vermieden werden.
Diese Überlegung gehört offenbar auch zur Verteidigungsstrategie Ronaldos. Nach spanischen Medienberichten denkt der portugiesische Europameister daran, sich mit der Justiz und dem Fiskus zu einigen. Demzufolge könnte Ronaldo nach der richterlichen Anhörung einen Versuch starten, um die Vertreter des Gesetzes zu besänftigen. Etwa indem er als des guten Willens die von ihm mutmaßlich hinterzogenen 14,7 Millionen Euro bei Gericht hinterlegt.
hatte bisher mitteilen lassen, dass er die Ermittlungen ungerecht finde und dass er unschuldig sei. „Dem Spieler kann keine Betrugsabmehrere