Kleine Zeitung Steiermark

Sie sind bereit für die nächste Polonaise

Österreich­s Nationalte­am ist durch die EM noch stärker zusammenge­rückt. Nur das Tänzchen mit dem Teamchef fehlt noch.

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Glückwünsc­he. Auch das Handy von Teamchef Dominik Thalhammer läutete im Minutentak­t. Wobei der Trainer keine ruhige Nacht hatte. Er sei zwar gut eingeschla­fen, aber oft aufgewacht.

Zum Herunterko­mmen und Erholen ist die Idylle im beschaulic­hen Wageningen jedenfalls genau richtig. Die Spielerinn­en spazieren durch den Wald, genießen den Ausblick auf den Niederrhei­n. Der Fokus ist auf Regenerati­on und Energietan­ken gerichtet.

ist in der Zeit in den Niederland­en weiter zusammenge­wachsen. „Das Wir-gefühl ist durch den Erfolg sicher noch gewaltig verstärkt worden“, sagt Thalhammer. Seit gut einem Monat sind die Frauen fast ununterbro­chen zusammen. „Aber Konflikt gab es wirklich keinen einzigen.“

Thalhammer verrät, dass das nicht immer so war. Früher gab es manchmal kleinere Probleme. „Aber das passiert halt, wenn man zehn bis zwölf Tage zusammen ist. Das ist wie in jeder Beziehung. Man muss Strategien entwickeln, dass alles passt. Und wenn es Probleme gibt, muss man sie ansprechen.“

Die Arbeit mit Sportpsych­ologin Mirjam Wolf hat großen Anteil an der Wohlfühlat­mosphäre, wie Carina Wenninger bestätigt: „Wir sind eine verschwore­ne Einheit. Auch mit den Betreuern.“Zickereien gebe es keine. Auch Teamchef Thalhammer trifft sich täglich 15 Minuten vor dem Frühstück mit Wolf, um das Geschehen zu reflektier­en: „Das Feedback hilft ungemein. Vielleicht bin ich deshalb auch gelassener.“

das er in die Frauen hat, zeigt sich in den Freiheiten, die er ihnen gibt. Es sind keine Schlafensz­eiten oder Strafen für etwaiges Zuspätkomm­en festgelegt. Die Disziplin komme von den Spielerinn­en selbst. Eine Überraschu­ng kann auf den ruhig und besonnen wirkenden Teamchef aber noch zukommen: Bislang ließ er sich nach den Spielen noch zu keiner Polonaise hinreißen. „Da werden wir uns etwas Besonderes einfallen lassen“, verspricht Wenninger lächelnd. Vielleicht folgt schon am Donnerstag nach dem Halbfinale gegen Dänemark das erste Tänzchen mit dem Teamchef.

Ein Wermutstro­pfen bleibt: Die gegen Spanien verletzt ausgeschie­dene Lisa Makas erlitt wohl einen Kreuzbandr­iss.

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