Kleine Zeitung Steiermark

Auf dem besten Weg zu einem ganz Großen

Romano Schmid ist der jüngste und kleinste Sturm-spieler. Der 17-Jährige bleibt nach seinem ersten Bundesliga-tor am Boden.

-

Fußballer, die früh den Sprung ins Profigesch­äft schaffen, neigen vor allem in Österreich dazu, völlig die Bodenhaftu­ng zu verlieren und sich gerne auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Romano Schmid ist diesbezügl­ich etwas anders. Der Vasoldsber­ger hat bisher drei Bundesliga-einsätze auf seinem Konto. In den 31 Minuten steuerte er einen Assist und gegen die Wiener Austria am Sonntag mit dem vorentsche­idenden 3:1 seinen ersten Treffer bei. Positiver Nebeneffek­t: Der 17-Jährige hat sich einen Platz in den heimischen Geschichts­büchern gesichert, weil er der erste Bundesliga-torschütze des Jahrgangs 2000 ist.

Das hat den Offensivma­nn aber kaltgelass­en. „Klar hat mich das Tor gefreut, aber danach war ich voll entspannt. Realisiert habe ich das alles gleich nach dem Spiel, ich bin auch früh schlafen gegangen“, sagt Schmid, der aber schon den Hype mitbekomme­n hat. „Ich habe viele Nachrichte­n auf meinem Handy bekommen.“Sie kamen von Freunden und Betreuern wie Thomas Hösele (Akademie) oder Hermann Stadler, einem seiner Trainer im Nachwuchs-nationalte­am.

bereits seine Spuren hinterlass­en, absolviert­e für das U15-, U16-, U17- und U18-nationalte­am insgesamt 28 Partien, in denen er zehn Mal traf. Österreich­s U17 führte er mit einem Treffer in letzter Minute zur Europameis­terschaft 2016. Dort kam das Aus erst im Viertelfin­ale gegen Portugal. Heuer reichten drei Tore und ein Assist in drei Spielen nicht zur U17-em-qualifikat­ion – diesmal jubelte die Ukraine dank eines Tors in der Schlussmin­ute. „Mit diesem Auf und Ab muss man umgehen lernen. Natürlich war es ein richtig blödes Gefühl. Aber man muss es so schnell wie möglich abhaken und gleich wieder nach vorne schauen.“

Eine Eigenschaf­t macht es ihm dabei besonders schwer – der Ehrgeiz nämlich. „Verlieren kann ich gar nicht. Das fängt schon bei einem Trainingsm­atch an. Wenn ich beim Torabschlu­ss im Training nicht jeden Ball im Tor versenke, bin ich richtig wütend auf mich selbst“, erklärt Schmid, der bereits mit 15 Jahren erstmals mit den Sturm-profis mittrainie­ren durfte. Geändert hat sich seitdem einiges. „Das Spiel ist natürlich viel schneller, aber man gewöhnt sich schnell daran.“

Mit 1,68 Metern ist der Jüngste auch der Kleinste im Kader. „Aber ich bin erst 17, auf die 1,70 Meter werde ich schon noch kommen“, meint ein grinsender Schmid, der seine körperlich­en Defizite mit Extraschic­hten in der Kraftkamme­r auszugleic­hen versucht. „Aber der Zweikampfs­tärkste bin ich natürlich nicht. Ich habe den eisernen Willen, mich in den Minuten, die ich bekomme, voll reinzuhaue­n.“Lob für seine Leistungen gibt es genügend. Hermann

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria