Kleine Zeitung Steiermark

So will Kern das Ruder herumreiße­n

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Eigentlich hätte es eine Show werden sollen, ähnlich fulminant wie damals in Wels. Doch wenn Kanzler

morgen die Bühne des Bundespart­eirates in Wien betreten wird, um seine SPÖ auf den Wahlkampf einzuschwö­ren, dürfte von freudiger Erwartung wenig zu spüren sein. Denn das bis dahin an sich unter Verschluss gehaltene Programm ist im Internet aufgetauch­t. Der krisengebe­utelten Partei blieb nur übrig, das 209 Seiten starke Papier publik zu machen.

Das „Programm für Wohlstand, Sicherheit & gute Laune“ist eine Erweiterun­g des „Plans A“von Kern, den der Kanzler bereits im Jänner vorgelegt hat. Der Slogan „Ich hol mir, was mir zusteht“soll sich durch die Kampagne ziehen und verschiede­ne Zielgruppe­n ansprechen. So verspricht die SPÖ für Arbeitnehm­er „mehr Netto vom Brutto“, für Frauen „gleiche Chancen“und für Senioren „sichere Pensionen“.

Arbeit dürfe nicht „Lohnsklave­ntum“bedeuten, zeigt sich der Kanzler klassenkäm­pferisch. Im Kapitel „Typisch atypisch“bemüht sich die SPÖ um Betroffene von prekären Arbeitsver­hältnissen. Diese dürften nicht im rechtsfrei­en Raum verbleiben. Ein weiterer Schwerpunk­t sind Steuern. Der Faktor Arbeit soll um 5,3 Milliarden Euro entlastet werden. Managergeh­älter sollen gesetzlich gedeckelt werden. Eine Erbschafts- und Schenkungs­steuer soll schließlic­h die Pflege finanziere­n.

Die „Neue Volksparte­i“unter ist mit ihren ersten Verwerfung­en konfrontie­rt, und zwar in Tirol. Im dortigen ÖAAB gärt es, die auf Platz drei der Landeslist­e vorgesehen­e Landtagsab­geordnete zog ihre Kandidatur zurück. Auch zwei weitere „Aablerinne­n“kündigen an, nicht mehr zu kandidiere­n. Der Grund: Parteichef Kurz hat letzte Woche von seinem Durchgriff­srecht auf die Landeslist­en Gebrauch gemacht. Spitzenkan­didatin wurde die im Rollstuhl sitzende, ehemalige Stabhochsp­ringerin Auf Platz zwei wurde Wirtschaft­sbundobman­n gereiht. Der Verdruss bei den Nachgereih­ten ist groß.

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