Die Hitzewelle heizt auch die Geschäfte von Sonnenbrillenherstellern an. Das Tiroler Start-up Gloryfy punktet dabei mit innovativen Materialien.
Man kann sie biegen, verziehen, sich draufsetzen: Sie zerbrechen nicht. Weder das Glas noch der Rahmen. Die Brillen von Christoph Eggers Unternehmen „Gloryfy“sind, was der Werbespruch verspricht: „unbreakable“– unzerbrechlich. Sie formen sich immer wieder ins Urdesign zurück. 2004 hatte Egger die Idee zu dieser Innovation. Der Weg bis zur Serienproduktion dauerte aber sechs Jahre. Dazwischen: ein Mix aus großem Interesse am Markt, aber laufenden Rückschläge bei der Entwicklung des hochflexiblen und patentierten Polymers. Aufgegeben hat Egger nie. „Manchmal braucht es die Brechstange und man muss es einfach tun, auch wenn es mit Risiko behaftet ist.“Von Buch am Eingang zum Zillertal aus führt Egger ein Unternehmen mit 30 Mitarbeitern. 60.000 Brillen pro Jahr werden aktuell hergestellt (Umsatz: 2,8 Millionen Euro), Ziel sind „so schnell wie möglich 100.000 Stück“. Das aktuelle Wetter spielt ihm dabei in die Hände.
Ja, ganz unmittelbar bei den Nachbestellungen, denn eigentlich entscheidet sich ein Geschäftsjahr in unserer Branche schon im Frühjahr. Im August gibt es normalerweise schon eine Abflachung im Geschäft. Sehr gut. Im ersten Quartal haben wir gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 30 Prozent geschafft, im zweiten Quartal ein 20-prozentiges Wachstum. Und das, wo wir als Start-up in einem sehr kompetitiven Umfeld tätig sind. Wir kämpfen gegen einen Gigantenkonzern, dem fast sämtliche große Marken gehören, und der einen Marktanteil von über 80 Prozent hat. Da tut man sich selbst mit einem einzigartigen Konzept schwer, Fuß zu fassen. Ich weiß zwar nicht, ob das unternehmerische Denken ausreichend verinnerlicht ist, aber grundsätzlich ist es dank sozialer Sicherheit und allgemeinem Wohlstand ein guter Boden, der ein freies Denken möglich