Strasser-aus sorgt für große Spannung
Nach dem Ausfall von Christoph Strasser ist der Favoritenkreis für das Race Around Austria, das heute beginnt, viel größer.
Wenn die Katze aus dem Haus ist, haben die Mäuse Kirtag. Oder anders gesagt: Wenn Christoph Strasser nicht an der Startlinie des Race Around Austria steht, vervielfachen sich die Siegchancen der restlichen Teilnehmer schlagartig.
Der Klassenprimus hat aber schon vor seiner Schulterverletzung auf die Teilnahme beim Rennen rund um Österreich verzichtet – er wollte die 500 Kilometer um Oberösterreich fahren, um die Aero-position für seinen Weltrekordversuch auf der Bahn im Oktober zu testen. Rund um Österreich benötigte er im Vorjahr drei Tage, zwölf Stunden, 41 Minuten für die 2200 Kilometer und knapp 30.000 Höhenmeter.
„Es ist schade, dass er nicht dabei ist“, sagt Lukas Kienreich, der am Dienstag um 20.40 Uhr ins Rennen geht. „Ich hätte es super gefunden, wenn er auch dabei wäre. So ist das Rennen aber definitiv ausgeglichener.“Das Teilnehmerfeld ist dichter und stärker als je zuvor. „Die acht Fahrer aus dem Topblock sind heuer Anwärter auf den Sieg, es ist alles offen und extrem spannend“, sagt Organisator Michael Nußbaumer. Neben dem Racearound-slovenia-sieger Alojz Poglavc und Ralph Diseviscourt (LUX) sind auch drei Steirer im finalen Startblock: Altmeister Eduard Fuchs, Höhenweltrekordler Thomas Mauerhofer und eben Kienreich. „Ich selbst habe mich nie zu den Favoriten gezählt“, sagt der Grazer, der im Vorjahr mit Severin Zotter den Sieg im Team geholt hat. „Mein Ziel waren die Top fünf, aber nun ist es das oberste Ziel, gesund anzukommen.“
Nach dem Race Across The Alps laborierte Kienreich an einer Knieverletzung und hat sich „auf das Gesundwerden kon- zentriert. Aber das Schöne beim Radfahren ist, dass du, wenn du nicht viel Pech hast, das herausbekommst, was du trainiert hast. Da hilft auch kein Sterntag.“Wie es sich anfühlt zu siegen, weiß Eduard Fuchs, immerhin ist dieses Kunststück dem Grazer drei Mal in Folge (2010 bis 2012) gelungen. „Außer bei der Premiere hatten wir mit Fuchs, Joachim Ladler und Strasser ohnehin nur steirische Sieger“, erzählt Nußbaumer. „Ich denke schon, dass wir Steirer eine gute Chance haben“, sagt Mauerhofer. Der Bergfex freut sich schon auf die Soboth: „Dann beginnen die Berge, vorher im Flachen werden die anderen ein hohes Tempo vorlegen.“
den Wetterbericht lässt die Athleten allerdings nicht frohlocken. „Die Witterung dürfte extrem werden. Vor allem im Westen wird es kalt und nass“, sagt Mauerhofer, „aber das ist schon okay. Es ist ja kein Kindergeburtstag.“Warm anziehen heißt es ab Dienstagvormittag auch für zwei weitere Steirer im Rennen: Markus Brandl und Erich Reith.