Kleine Zeitung Steiermark

Ein altes Museum für die Jungen

Wo der Weltmeiste­r daheim ist. Ein Besuch im Hause Marquez in Spanien.

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AM SCHAUPLATZ.

Von der katalonisc­hen Millionenm­etropole Barcelona geht es auf der Autobahn nordwärts – Richtung Lerida. Nach knapp 100 Kilometern kommt man zur Ausfahrt Cervera. In der rund 10.000 Einwohner zählenden Stadt, deren Ursprünge im 12. Jahrhunder­t liegen, stand vor 24 Jahren die Wiege des fünffachen Motorradwe­ltmeisters Marc Marquez in seinem Elternhaus. Und dort befindet sich in der historisch­en Innenstadt das städtische Museum – in dessen Schauräume­n im Parterre ein eigenes Marquez-museum eingericht­et ist. Nach vier Euro Eintritt öffnet sich dem Besucher die Welt eines Weltsportl­ers, der die Krone „Jüngster Moto-gp-weltmeiste­r“aller Zeiten trägt.

Der Meister selbst begrüßt auf einer großen Videowand die Gäste. Rund 3000 sollen es allein heuer werden. Aus aller Welt, von allen Kontinente­n. Von Neuseeland über Australien bis nach Japan, den arabischen Raum und natürlich aus ganz Europa. Wenn es die

DNähe zulässt, kommen viele mit dem eigenen Motorrad. Acht Rennmotorr­äder des Champions sind zu bestaunen. Gerade ist das neueste Stück, die Werks-honda, auf der Marquez im Vorjahr seinen dritten Titel in der Königsklas­se einfuhr, angekommen. Materielle­r Wert der orangen Wunderwaff­e hinter Panzerglas: zwischen 800.000 und einer Million Euro – aber unverkäufl­ich, versteht sich. ie Pinnwand, an der sich die Besucher verewigen können, ist übervoll, ebenso das Gästebuch. Zu den Ausstellun­gsstücken zählt auch eine 50-Kubik-mini-enduromasc­hine. Gekauft hat sie Julian Marquez, der Vater des damals achtjährig­en Marc, nachdem dieser schon im Alter von vier Jahren auf „Pocket Bikes“sein Zweiradtal­ent unter Beweis gestellt hatte. „Wenn er zu Hause ist, kommt er öfter vorbei, sieht nach dem Rechten, kümmert

Hsich um jedes Ausstellun­gsstück selbst“, erzählt die Dame an der Kasse. „Ja, er ist der Bub von nebenan geblieben. Immer freundlich, bescheiden, höflich“, bestätigt auch Pedro Peres, Inhaber des 1925 im Stil und in der Funktion eines englischen Clubs erbauten Cafe-restaurant­s „El Casal“auf dem Hauptplatz von Cervera. ier trifft sich die Marquez-„familie“und verfolgt auf einem Großbildfe­rnseher die Rennen. Ob um vier Uhr früh Ortszeit in Laguna Seca (USA) gefahren wird oder spätabends in Katar. Die Freunde sind immer da und auf dem Platz vor dem Lokal Tausende Fans. „Wir feiern zusammen, wir richten uns gegenseiti­g auf, wenn es einmal für Marc und seinen Bruder Alex (drei Jahre jünger, fährt in der Moto2) nicht so gut läuft“, sagt Peres. Und holt seine Cargoles (Weinbergsc­hnecken) aus dem Kühlfach. Sie sind die weit über Kageografi­sche

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