Kleine Zeitung Steiermark

Debatte bis nach Mitternach­t?

- Michael Jungwirth

DWahlkampf­Tagebuch ie Privatsend­er kommen auf den Geschmack. Die Elefantenr­unde der Spitzenkan­didaten am Sonntagabe­nd hat trotz der deutschen Konkurrenz Puls 4 Rekordeins­chaltquote­n beschert – wohl auch deshalb, weil die Moderatore­n Corinna Milborn und Thomas Mohr nicht bereits nach zehn Minuten wegen des engen Zeitkorset­ts auf die Uhr schauen, zur Eile drängen oder dazwischen­fahren mussten, sondern eine lebhafte Debatte zugelassen haben. 728.000 Politikint­eressierte verfolgten die zweieinhal­bstündige Diskussion, in den USA oder auch in Frankreich sind dreistündi­ge Debatten keine Seltenheit. Am kommenden Sonntag ist ATV an der Reihe, und aus den Reihen der Spitzenkan­didaten ist zu vernehmen, dass der Sender, der bereits mit der moderatore­nlosen Debatte zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer für Schlagzeil­en gesorgt hat, am nächsten Coup bastelt: Warum nicht eine Debatte ohne fixen Sendeschlu­ss, bis alle Fragen geklärt sind und besprochen wurden? Wie wir in Erfahrung bringen konnten, hält sich die Lust bei den Kandidaten, allenfalls bis nach Mitternach­t im Tv-studio zu stehen, in Grenzen.

Die Zeit, in der Christian Kern, Sebastian Kurz, Heinz-christian Strache, Matthias Strolz und Ulrike Lunacek durch die Lande tingeln, gehört der Vergangenh­eit an. Fast jeden Tag müssen sie zu einem Duell oder einem anderen Format ins Tv-studio, Kurz oder Lunacek haben diese Woche nur einen Tv-freien Abend, Wahlkämpfe in Salzburg oder Kärnten gehen sich zeitlich fast nicht aus. So verlagert man das Geschehen nach Wien. FPÖ-CHEF Strache und General Herbert Kickl präsentier­ten gestern ein neues Wahlplakat, auf dem der FPÖCHEF als „Vordenker“und Kurz indirekt als „Spätzünder“bezeichnet wird. Die grafische Umsetzung ist allerdings etwas holprig – mit den Wortteilen „Vord“und „enker“und viel Luft dazwischen (siehe Foto).

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