Kleine Zeitung Steiermark

AFD: Angriff – auf die liberale Demokratie

- Elmar Theveßen

Die AFD behauptet, den Willen des Volkes zu vertreten, als selbst ernannter Widerstand. Doch was sie so bezeichnet, ist in Wahrheit ein Angriff – auf die liberale Demokratie: auf Glaubens-, Meinungs- und Pressefrei­heit, den Rechtsstaa­t, die Geltung der universale­n Menschenre­chte. Nicht alle in der AFD, aber viele, machen den politische­n Gegner verächtlic­h, schüren Hass gegen Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft, bereiten mit verbaler Gewalt den Boden für physische Gewalt. Für diese Demokratie ist die AFD eine ernste Gefahr, weil sie den Begriff „Volkswille“zur Waffe macht. In diesem Sinne ist die AFD durch und durch autoritär und damit gefährlich für Parlamenta­rismus und Pluralismu­s in unserer Gesellscha­ft. Viele der Afd-wähler sind nicht autoritär, nicht rechtsextr­em. Viele, besonders im Osten, klagen zu Recht über zu viel Soße der Harmonie. Die Regierungs­parteien haben Sorgen vieler Bürger zu lange, zu wenig beachtet. Das muss sich ändern! Wir brauchen mehr heftigen Streit in der Sache, mehr Ringen um den richtigen Weg – aber mit Anstand und Respekt vor Andersdenk­enden und vor unverzicht­baren Pfeilern unserer Demokratie. Bekennt sich die AFD nicht dazu, dürfen wir das nicht als kontrovers oder authentisc­h verharmlos­en, sondern als das, was es jeweils ist: undemokrat­isch, völkisch, rassistisc­h.

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