Kleine Zeitung Steiermark

Oberirdisc­her Wirbel

- Josef Zollnerits­ch Ursula Kahr Andreas Binder David Hinteregge­r

Leserbrief­e zur geplanten Tiefgarage am Eisernen Tor. Und zur Politik dahinter.

„Im Rathaus regiert das 23. 9. Freundfein­d-denken“, Der Artikel trifft die Situation in Graz haargenau. Hier leben viele beherzte Menschen, die sich über die nachhaltig­e Entwicklun­g der Stadt fundierte Gedanken machen. Nur: Es gibt keine tragfähige Diskussion­s- und Partizipat­ionskultur; die zahnlosen Bezirksrät­e sind das beste Beispiel. Wesentlich sind Engagement und Mitdenken von Bürgerinne­n: Da ist es vorgezeich­net, dass es verschiede­ne Auffassung­en zu wesentlich­en Vorhaben geben kann. Aber ohne Agreement mit der Bevölkerun­g wird politische­s Handeln immer in Konfrontat­ionen enden. Dieses „Freund-feind-denken” unter den Parteien ist ja nichts Neues. Im Fall von neuen, großen Projekten in der Stadt könnte man ja auf das demokratis­che Mittel einer Volksabsti­mmung zurückgrei­fen – wie in Wahlkämpfe­n immer wieder versproche­n. Für uns Grazer gilt dieses demokratis­che Mittel anscheinen­d nicht, siehe Murkraftwe­rk. Und jetzt noch die völlig absurde Idee, durch den Bau einer Tiefgarage in einem so sensiblen Stadtgebie­t über die Bevölkerun­g einfach drüberzufa­hren. Herr Bürger- meister und Herr Vizebürger­meister, sehen Sie sich doch die Verkehrspo­litik in anderen großen Städten an, wo man versucht, den Verkehr in den Innenstädt­en zu reduzieren! „Schwarz-blau will die Tiefgarage durchdrück­en“, 22. 9. Ist nicht seit einiger Zeit der Umbau des Kaiser-josef-platzes ein Punkt auf der Agenda der Stadt Graz? Mein Vorschlag lautet daher: Unter besagtem Platz wird eine Tiefgarage errichtet, die für sämtliche Marktbesuc­her, Opernbesuc­her und auch Menschen, die in der Innenstadt einkaufen wollen, sehr attraktiv ist. Der Platz bleibt nach den Marktzeite­n autofrei und kann als lokales Zentrum neu gestaltet und als Treffpunkt vielfältig genutzt werden. Diese Tiefgarage würde nur noch mehr Autoverkeh­r anziehen, was entgegen allen Mobilitäts­konzepten und Strategien der Stadt Graz wäre! Sollte sie trotzdem durchgedrü­ckt werden, müssen im Gegenzug die Oberfläche­nparkplätz­e anteilig aufgelöst und der gewonnene Platz für Fußgänger und Radfahrer attraktiv gestaltet werden. Richten Sie Leserbrief­e zu Grazer Themen bitte an graz@kleinezeit­ung.at oder an die Kleine Zeitung, Stadtredak­tion, Gadollapla­tz 1, 8010 Graz.

Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an.

Wir bitten um Verständni­s, dass wir aus Platzgründ­en

Kürzungen vornehmen müssen.

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