Finanzturbo für den Mittelstand
Jedes vierte Klein- und Mittelunternehmen will nun investieren. Wenn Banken bei der Finanzierung zum Spielverderber werden, braucht es Alternativen. Ein Überblick.
Die Wirtschaft zieht wieder kräftig an – mit dem Konjunkturaufschwung steigt seit dem Vorjahr auch die Investitionsbereitschaft. Laut einer aktuellen Imas-umfrage im Auftrag der Erste Bank plant jedes vierte österreichische Klein- und Mittelunternehmen (KMU) – mit einem Umsatz zwischen zwei und 50 Millionen Euro – heuer oder im kommenden Jahr Investitionen. Doch auch wenn die Vergabe von Firmenkrediten zuletzt wieder angezogen hat, haben zahlreiche KMU nach wie vor Probleme, an einen klassischen Bankkredit für ihre Investitionen zu kommen. Das hat insbesondere damit zu tun, dass Banken aufgrund regulatorischer Vorgaben deutlich restriktiver vorgehen. „Wir haben keine Kreditklemme, aber es gibt eine Sicherheitenklemme, die manche Unternehmen haben“, attestierte zuletzt etwa Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der Austria Wirtschaftsservice (aws). Wirtschaftskammer und aws erheben mittlerweile jährlich, wie es um die Investitionsfinanzierungen von Firmen mit weniger als 50 Beschäftigten steht. Im Vorjahr haben demnach 38,6 Prozent dieser Firmen gerne mehr investiert, sind aber mit ihrem Investitionswunsch gescheitert.
Fazit: Es bekommt nicht jeder Betrieb genug Geld. Knapp ist aber nicht die Liquidität. Es mangelt an den Sicherheiten, die die Banken verlangen.
27 Prozent der Firmen wurden Kredite nicht gewährt, bei zwölf Prozent wurde gekürzt. Wenn Kreditwünsche abgelehnt oder eben gekürzt wurden, reichten in sieben von zehn Fällen die gebotenen Sicherheiten für einen Kredit nicht aus. Restriktiv wirkten sich hier die Bankenregulierungsvorgaben aus.