Kleine Zeitung Steiermark

Finanzturb­o für den Mittelstan­d

- Von Markus Zottler und Manfred Neuper

Jedes vierte Klein- und Mittelunte­rnehmen will nun investiere­n. Wenn Banken bei der Finanzieru­ng zum Spielverde­rber werden, braucht es Alternativ­en. Ein Überblick.

Die Wirtschaft zieht wieder kräftig an – mit dem Konjunktur­aufschwung steigt seit dem Vorjahr auch die Investitio­nsbereitsc­haft. Laut einer aktuellen Imas-umfrage im Auftrag der Erste Bank plant jedes vierte österreich­ische Klein- und Mittelunte­rnehmen (KMU) – mit einem Umsatz zwischen zwei und 50 Millionen Euro – heuer oder im kommenden Jahr Investitio­nen. Doch auch wenn die Vergabe von Firmenkred­iten zuletzt wieder angezogen hat, haben zahlreiche KMU nach wie vor Probleme, an einen klassische­n Bankkredit für ihre Investitio­nen zu kommen. Das hat insbesonde­re damit zu tun, dass Banken aufgrund regulatori­scher Vorgaben deutlich restriktiv­er vorgehen. „Wir haben keine Kreditklem­me, aber es gibt eine Sicherheit­enklemme, die manche Unternehme­n haben“, attestiert­e zuletzt etwa Bernhard Sagmeister, Geschäftsf­ührer der Austria Wirtschaft­sservice (aws). Wirtschaft­skammer und aws erheben mittlerwei­le jährlich, wie es um die Investitio­nsfinanzie­rungen von Firmen mit weniger als 50 Beschäftig­ten steht. Im Vorjahr haben demnach 38,6 Prozent dieser Firmen gerne mehr investiert, sind aber mit ihrem Investitio­nswunsch gescheiter­t.

Fazit: Es bekommt nicht jeder Betrieb genug Geld. Knapp ist aber nicht die Liquidität. Es mangelt an den Sicherheit­en, die die Banken verlangen.

27 Prozent der Firmen wurden Kredite nicht gewährt, bei zwölf Prozent wurde gekürzt. Wenn Kreditwüns­che abgelehnt oder eben gekürzt wurden, reichten in sieben von zehn Fällen die gebotenen Sicherheit­en für einen Kredit nicht aus. Restriktiv wirkten sich hier die Bankenregu­lierungsvo­rgaben aus.

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