Aufschwung in Österreich steht auf breiter Basis
Wifo: Alle Sektoren profitieren vom positiven Wirtschaftsumfeld. Industrie, Bau und Konsum tragen die Konjunktur.
sterreichs Wirtschaft befindet sich weiterhin im Aufwind. Wie die Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) zeigen, konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal real, also inflationsbereinigt, um 0,8 Prozent zulegen – im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres. Im Jahresabstand beträgt das Plus 2,6 Prozent. Wobei hier gesagt werden muss, dass es 2016 im zweiten Quartal 2,5 Arbeitstage weniger gab.
Getragen wird das Wachstum von drei Säulen. Ein wichtiger Treiber ist die Industrie. Unternehmen haben in den Monaten April bis Juni weiter in Maschinen und Fahrzeuge investiert. Außerdem sind Warenexporte deutlich gestiegen. Insgesamt legte der Wert der Ausfuhren im Quartalsvergleich um 1,8 Prozent zu. Da die Importe nicht so stark gestiegen sind, wirkt sich das positiv auf das BIP aus.
Auch die Nachfrage bei Bauinvestitionen nimmt zu. Beim Anlagenbau gab es ein Plus von 1,2 Prozent, die Wohnbauinvestitionen stiegen um 0,6 Prozent. Neben Bau und Industrie ist der Konsum die dritte Stütze der heimischen Konjunktur. Die Konsumausgaben stiegen um 0,3 Prozent. Die Wachstumszahlen aus dem Vorjahr konnten hier allerdings nicht erreicht werden. 2016 hatte die Steuerreform für zusätzliche Impulse gesorgt.
Wie die Daten der Statistik Austria zeigen, hat diese steuerliche Entlastung 2016 bei den Konsumausgaben mit 1,5 Prozent zum stärksten Plus seit 2006 geführt. Insgesamt wuchs das BIP im Vorjahr real um 1,5 Prozent. Österreich konnte allerdings 2016 noch nicht so stark vom internationalen Aufschwung profitieren wie andere Länder. In der EU stieg die Wirtschaftsleistung im Vorjahr um 1,9 Prozent, ebenso in Deutschland. Die Eurozone verzeichnet ein Plus von 1,8 Prozent. Insgesamt lag das BIP bei 353,3 Milliarden Euro. Pro Kopf beträgt die Wirtschaftsleistung damit 40.420 Euro. Der Wert darf nicht mit Einkommen verwechselt werden. Das verfügbare Nettoeinkommen betrug 2016 gesamt 285,3 Milliarden Euro, im Schnitt 32.640 Euro pro Kopf.