Kleine Zeitung Steiermark

Raiffeisen zahlt Zinsen zurück

Negativzin­sen: Oberster Gerichtsho­f urteilte im Verfahren gegen Raiffeisen­bank. Auch Raiffeisen Steiermark startet Anfang 2018 mit Rückzahlun­g an betroffene Kreditkund­en.

- Manfred Neuper

Der OGH urteilte im Zusammenha­ng mit Negativzin­sen abermals, dass eine einseitige Zinsunterg­renze unzulässig ist. Der Verein für Konsumente­ninformati­on (VKI) hatte im Auftrag des Sozialmini­steriums ein Verfahren gegen die Raiffeisen­bank Bodensee angestreng­t. Daher werden nun auch Raiffeisen­banken überhöhte Zinsen an Kreditnehm­er zurückzahl­en. Während andere Banken nach vorangegan­genen Urteilen zuletzt bereits mit der Rückzahlun­g begonnen haben, wartete man im Raiffeisen­sektor noch dieses Urteil ab. Zum Hintergrun­d: Seit dem zweiten Quartal 2015 gibt es im österreich­ischen Bankensekt­or Negativzin­sen. Aus Sicht des OGH haben die Banken seit damals bei variabel verzinsten Krediten die negativen Zinsen nicht ordnungsge­mäß an diese Kreditnehm­er weitergege­ben.

Bei Raiffeisen Steiermark nimmt man das Urteil zur Kenntnis, „das wird jetzt auch dementspre­chend umgesetzt“, sagt Rlb-sprecher Johannes Derler. Wie berichtet, wurde bilanziell jedoch bereits vorgesorgt, insgesamt wurden Rückstellu­ngen im Ausmaß von 6,7 Millionen Euro gebildet. Seit vergangene­m Freitag laufe die technische Umsetzung für die automatisc­hen Kontogutsc­hriften für Betroffene. „Die Kunden werden von uns auch entspreche­nd informiert, das Geld wird ihnen selbstvers­tändlich gutgeschri­eben“, sagt Derler. Die Rückzahlun­gen werden laut Raiffeisen im ersten Quartal 2018 erfolgen.

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