Kleine Zeitung Steiermark

Zu viel nur auf den ersten Blick

- Christoph Steiner

Über den überborden­den Fernsehwah­lkampf

Der gefühlten Wahrnehmun­g nach sind die Österreich­er dieses Wahlkampfs schon überdrüssi­g, noch ehe die Intensivph­ase überhaupt begonnen hat. Vor allem über die historisch einzigarti­g hohe Taktung an Tvkonfront­ationen wird an der Theke ebenso gerne gesudert wie auf der Couch oder im Büro. Mit der Wirklichke­it hat das nichts zu tun. Seit 11. September zeigten ORF, Puls 4 und ATV 20 Politsendu­ngen – und fast ausnahmslo­s jede stieß auf reges Interesse. Darunter finden sich teils skurrile Formate wie die „Runde der Kleinparte­ien“mit fast 200.000 Orf-sehern an einem Sonntagvor­mittag oder so semibrisan­te Duelle wie Ulrike Lunacek – Christian Kern (185.000 bei Puls 4) oder Christian Kern – Matthias Strolz (620.000 in

ORF 2). Die erste Elefantenr­unde bei Puls 4 holte am Sonntagabe­nd bemerkensw­erte 560.000 Zuschauer im Schnitt und damit mehr als Angelina Jolie in ORF eins und der „Tatort“in ORF 2. as Angebot der Sender mag überborden­d sein, aber es ist demokratie­politisch immens wichtig. Niemand sieht sich jede Diskussion an, aber so hat jeder noch um die 25 Mal die Chance, sich einen Eindruck zu verschaffe­n, wer sich da am 15. Oktober der Wahl stellt. Auch so beugt man erstaunten Aha-erlebnisse­n am Wahlabend vor. Hoffentlic­h!

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