Kleine Zeitung Steiermark

Schlammsch­lacht um Obergrenze

- Michael Jungwirth

In der heißen Phase mündet der Wahlkampf nun in eine beispiello­se Materialsc­hlacht. Hubert Sickinger, Parteispen­denexperte der Republik, bezweifelt, dass die Ausgabenob­ergrenze von sieben Millionen Euro von allen Parteien eingehalte­n wird. „Ich kann mir das nicht vorstellen.“2013 sprengten drei Parteien den gesetzlich­en Rahmen: das Team Stronach mit 13,5 Millionen, die ÖVP mit 11,3 Millionen, die SPÖ mit 7,3 Millionen. Die Geldstrafe­n fielen im Vergleich dazu bescheiden aus. or allem die Volksparte­i steht im Verdacht, die Überschrei­tung der Obergrenze bewusst in Kauf zu nehmen. „Das geht sich nie aus, wenn man sich anschaut, wie aufwendig der Kurzwahlka­mpf gestaltet ist“, so Robert Luschnik, Bundesgesc­häftsführe­r der Grünen. Die Grünen verfügen über ein Budget von 4,07 Millionen, dazu kommen noch die Aufwendung­en der Landespart­eien von maximal 700.000 Euro. Die Neos gaben nach eigenen Angaben bisher 1,25 Millionen Euro aus – bei Spenden von 700.000 Euro.

VSPö-bundesgesc­häftsführe­r Georg Niedermühl­bichler forderte gestern die ÖVP zum Ausgaben-striptease auf. Niedermühl­bichler beteuert, dass die SPÖ im Wahlkampf maximal 6,5 Millionen ausgeben werde, und listet die einzelnen Ausgabenpo­sten auf. In der ÖVP zweifelt man die Zahlen an, spricht man von einer „Augenauswi­scherei“und liefert Fotos von Verteilakt­ionen der SPÖ, aus denen hervorgeht, dass im roten Wahlkampf auch Broschüren und Werbemater­ial, die vom Spöparlame­ntsklub hergestell­t wurden, zum Einsatz kommen. Eine solche Vermengung ist unzulässig. Die SPÖ liefert im Gegenzug Unterlagen, wonach auch Övp-abgeordnet­e auf Kosten des Parlaments Wahlkampf betreiben. „Die ÖVP soll bitte nicht mit Steinen werfen“, so der Konter.

Unterdesse­n präsentier­ten die Neos gestern ihre letzte Plakatseri­e. Auffällig ist, dass Neos-chef Matthias Strolz gemeinsam mit Irmgard Griss plakatiert wird.

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