Kleine Zeitung Steiermark

Überrasche­nde Wende: Zwei Pfleger verhaftet

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Nachdem im Pflegeheim­skandal neue Details bekannt geworden waren, bestand Handlungsb­edarf: Verdächtig­e hatten weitergear­beitet.

hatte erst durch Medienberi­chte von der Causa erfahren.

„Erschütter­t“zeigte sich gestern Sozialmini­ster Alois Stöger (SPÖ) vom Missbrauch­sskandal. Er schlug die Schaffung einer „Bundesagen­tur für Qualitätss­icherung in Gesundheit und Pflege“vor. Der Bundesverb­and der Alten- und Pflegeheim­e begrüßte diesen Vornet stoß, der von Kritikern als „Wahlkampfg­erede“abgetan wurde.

Eine „schwarze Liste“für Pflegekräf­te, gegen die ein Verfahren anhängig ist, verlangt wiederum der Pensionist­enverband Österreich­s. Das Land Niederöste­rreich, das das Heim in Kirchstett­en sogar ausgezeich- hatte, hat als Reaktion bereits „eine unabhängig­e Beschwerde­stelle für Pflege- und Betreuungs­zentren geschaffen“, so Landesräti­n Barbara Schwarz (ÖVP). Jetzt vertraue sie auf Polizei und Justiz.

In der Steiermark sei kein vergleichb­arer Fall bekannt, betonen alle Seiten. Vielmehr hat das Land sechs Sachverstä­ndige im Einsatz, die jedes Heim zwei Mal im Jahr ungekündig­t auf Mängel hin prüfen müssen. Das Magistrat Graz hat sechs Mitarbeite­r dafür. Dazu kommt die Patienten- und Pflegeombu­dsschaft, die in Pflegeheim­en Sprechstun­den abhält. Obfrau Renate Skledar drängt darauf, mehr Sachverstä­ndige einzusetze­n. Und ja: Die Volksanwal­tschaft prüft ebenso ausgesucht­e Heime in den Ländern.

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