Ein neues Herzstück für Kapfenberg
Die Voestalpine errichtet in Kapfenberg das „weltweit modernste Stahlwerk“. Bis zu 350 Millionen Euro fließen bis 2021 in die voll automatisierte Hightech-anlage. Die Großinvestition sichert 3000 Jobs.
Thema-team: Manfred Neuper, Franz Pototschnig, Markus Zottler
Es geht Schlag auf Schlag. Keine 24 Stunden nachdem die Chefetage der Voestalpine in Donawitz das weltweit modernste Drahtwalzwerk eröffnet hat, treffen sich am selben Ort die Aufsichtsräte. Auf der Tagesordnung steht eine der größten Einzelinvestitionen seit vielen Jahren: die finale Standortentscheidung für den Bau des neuen Edelstahlwerks. Als Vorstandschef Wolfgang Eder und Franz Rotter, Lenker der zuständigen Division „High Performance Metals“, schließlich aus dem Konferenzsaal eilen, ist die Stimmung gelöst. Eder hat ein breites Lächeln im Gesicht. Das zwischen 330 und 350 Millionen Euro teure Hightech-werk wird in Kapfenberg errichtet. Und sichert so 3000 Arbeitsplätze in der Region. In der Errichtungsphase werden zusätzlich 1000 Arbeitskräfte beschäftigt. „Es sind spannende Tage für die Steiermark“, sagt Eder direkt im Anschluss zur Kleinen Zeitung. Zwei Jahre dauerte die Planungsphase. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, gehe es doch immerhin um die Errichtung des ersten Stahlwerks in Europa seit 40 Jahren, ergänzt Rotter.
in Kapfenberg erfolgt 2018, ab 2021 sollen dann im neuen Werk jährlich 205.000 Tonnen Hochleistungsstähle werden. Der „im weltweit modernsten Edelstahlwerk“produzierte Stahl dient wiederum als Ausgangsmaterial u. a. für Flugzeugteile, Werkzeuge in der Automobilindustrie oder Komponenten im 3D-druck. Was durch die voll digitalisierte Anlage auf die Beschäftigten in Kapfenberg zukommt? „Wir werden mit Sicherheit aufgrund des neuen Werks keine Freisetzung von Mitarbeitern haben, die über die natürliche Fluktuation hinausgeht“, betont Eder. „Wir müssen und werden noch mehr in die Um- und Aufqualifikation bestehender und künftiger Mitarbeiter investieren.“
Weltweit unerreicht – im positiven Sinne – soll das neue Werk in Sachen Umwelt- und Energieeffizienz sein. Dafür sorgen etwa geschlossene Kühlwasserkreisläufe sowie Wärmerückgewinnungsund Entstaubungssysteme, die Emissionen minimieren. Als Herzstück der Anlage gilt ein Elektrolichtbogenofen, der auf Basis von elektrischem Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen hochreinen Schrott und Legierungen zu flüssigem Material verschmilzt.
an der Investitionswaage seien laut Eder übrigens bis zuletzt die Energiepreise gewesen. Erst der Frühjahrskompromiss in der emotionalen Strompreiszonen-auseinandersetzung – wie berichtet, hätte ursprünglich der unbegrenzproduziert M. Schickhofer und F. Kratzer
Steiermark zu holen, wurden im Land, im Bund und der EU alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit offene Punkte etwa im Bereich des Umweltschutzes gelöst werden konnten, so Schützenhöfer. Begeistert zeigt sich naturgemäß auch Fritz Kratzer,