Kleine Zeitung Steiermark

Eine Doku, zwei Varianten

- Marianne Fischer

Zur Doku „Kim Jong-un – Nordkoreas gefährlich­er Führer“

Während seiner Schulzeit in der Schweiz spielte er mit seinen Freunden Basketball und Gameboy. Die wussten wohl gar nicht, wen sie in ihrer Mitte hatten: Der junge Kim Jongun lebte unter einem Decknamen in Europa, sprach mit den Klassenkam­eraden deutsch und besuchte mit ihnen auch das Parlament.

Viel ist über das Leben des jungen Diktators nicht bekannt. Die Doku „Kim Jongun – Nordkoreas gefährlich­er Führer“, die am Mittwoch im Orf-weltjourna­l gezeigt wurde, gibt mithilfe von Weggefährt­en und Nordkorea-experten spannende Einblicke in die Welt des jungen Diktators, der seinen Onkel hinrichten ließ, gerne mit Atomwaffen spielt und gleichzeit­ig von seinem Volk als Heiland gefeiert wird. onald Trump kam in der Doku nicht vor, denn diese entstand vor der Eskalation zwischen den beiden Machthaber­n. Das ZDF etwa hat sie Anfang des Jahres in einer zwölf Minuten längeren Variante gezeigt. Unter dem Titel „Geheimakte Kim Jong-un. Der rätselhaft­e Führer“gab es damals auch Bilder des Diktators in einem Vergnügung­spark oder vorsichtig­e, aber hoffnungsv­olle Kommentare in Richtung einer ersten Öffnung des Landes. – Bestürzend, wie schnell die weltpoliti­schen Entwicklun­gen eine andere Richtung genommen haben.

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