Harte Kritik
Morgen entscheidet sich, ob die Staatsanwaltschaft den Freispruch des Arztes bekämpft. Das Urteil löst Kritik aus. Angehörige wollen gegen den Richter vorgehen.
Morgen wird die Staatsanwaltschaft Graz entscheiden, ob sie Rechtsmittel gegen den Freispruch des oststeirischen Arztes einbringt, der Freitagabend vom Vorwurf freigesprochen wurde, seine Kinder gequält zu haben. Wenn ja, ist das Oberlandesgericht am Wort. Wenn nein, wäre der Freispruch rechtskräftig. Davon hängt auch die berufliche Zukunft des Oststeirers, Bruder eines Politikers, ab.
Richter Andreas Rom begründete den Freispruch so: „Es ist zwar in der Familie viel passiert, aber aus den Akten und Heftige Nachbeben nach umstrittenem Freispruch
den heutigen Aussagen findet man keinen Anhaltspunkt, dass die Handlungen mit derartiger Intensität begangen wurden, dass es strafbar ist.“Die Kinder kündigten gestern eine Sachverhaltsdarstellung gegen ihn wegen Amtsmissbrauchs an.
In seiner Heimat hat der Arzt viele Anhänger. Hunderte sprachen sich für seine Rückkehr aus und protestierten vor allem in den sozialen Netzwerken gegen das Berufsverbot. Am Freispruch gibt es andererseits ebenfalls heftige Kritik: Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (VAÖF) zeigt sich „erschüttert“. Die Züchtigung von Frauen und Kindern sei in Österreich seit 1978 verboten. Es sei nachvoll-