Der Test vor der Wahl: Simonschreibt ins Leere
Zwischen Plakaten und Dreiecksständern säumen derzeit Heerscharen von Wahlwerbenden die großen Straßen und Plätze von Graz.
Hier gibt es ein Flugblatt, dort einen Kuli mit Parteilogo, da ein nettes Gespräch mit sanfter Diskussion: Ja, der Nationalratswahlkampf ist auch in Graz in die Zielgerade gebogen.
Was aber passiert, wenn man den Spieß gleichsam umdreht? Wenn man aktiv an die Grazer Parteigeschäftsstellen herantritt, dorthin eine E-mail schickt – versendet von einem fiktiven jungen Mann und Wähler, der ver- meintlich Feuer und Flamme ist für das jeweilige Wahlprogramm und sich daher engagieren will. Wird dieses Interesse, diese Hilfe des oft zitierten kleinen Mannes bereitwillig angenommen? Bleibt man auf Distanz? Oder wird überhaupt nicht reagiert? Am 17. September jedenfalls verschickte die Kleine Zeitung an die allgemeinen Mail-adressen der Grazer Stadtparteien eine Nachricht – einzig das Schreiben an die Liste Pilz ging mangels Graz-kontaktadresse nach Wien. Dabei gaben wir uns verdeckt und schrieben unter dem fiktiven Namen Simon Eder – er sei Lehramtsstudent und wolle von
Nationalratswahlen am 15. Oktober: Simon Eder – ein von der Kleinen Zeitung erfundener Wähler aus Graz – schrieb an Parteien, um vermeintlich mitzuhelfen. Längst nicht alle haben ihm geantwortet.