Kleine Zeitung Steiermark

Austro-firmen sorgen sich

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Die Krise rund um die Unabhängig­keitsbestr­ebungen von Katalonien geht auch an vielen österreich­ischen Firmen nicht spurlos vorüber. Sollte tatsächlic­h die Unabhängig­keit Katalonien­s erklärt werden, „werden viele österreich­ische Unternehme­n ihren Firmensitz in andere Regionen Spaniens verlegen“, so Andreas Schmid, Handelsdel­egierter der WKO in Barcelona. Rund die Hälfte der 200 österreich­ischen Unternehme­n in Spanien ist in Katalonien angesiedel­t – von KTM über AVL List bis hin zum Schmuckher­steller Swarovski.

„Um wettbewerb­sfähig zu bleiben, brauchen wir den zollfreien Eu-binnenmark­t“, wird Alberto Zumeta, Geschäftsf­ührer der spanischen Avl-filiale, zitiert. Sollte sich Katalonien unabhängig erklären und aus der EU fliegen, „werden wir unseren Firmensitz nach Valladolid verlegen müssen“.

Bei der Erste Group in Wien blickt man indes unaufgereg­t nach Barcelona, wenngleich die katalanisc­he Großbank La Caixa mit einem Anteil von 9,9 Prozent nach der Erste Stiftung (11,1 Prozent) der größte Einzelakti­onär ist, mit dem man auch in strategisc­her Partnersch­aft verbunden ist. Vor der drohenden Abspaltung Katalonien­s von Spanien erwägt nun La Caixa, die Bankzentra­le auf die Balearen zu verlegen, so wie auch die Banca Sabadell, die nach Alicante ausweichen will.

Da es sich bei La Caixa nur um Überlegung­en handle, wollte man bei der Erste Group gestern dies auf Anfrage der Kleinen Zeitung nicht kommentier­en. Die Entscheidu­ng werde aber so oder so keine Auswirkung auf das Beteiligun­gsverhältn­is haben.

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