Kleine Zeitung Steiermark

Ein Sieg bei Marcel Kollers Abschiedsp­arty

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Das ÖFB-TEAM siegt im bedeutungs­losen Wm-qualifikat­ionsspiel gegen Serbien 3:2 – Balsam für den scheidende­n Teamchef.

Thema-team: Hubert Gigler, Claus Hollmann, Michael Lorber, Harald Schume

Im Wiener Ernst-happel-stadion waren, aus rein sportliche­r Sicht, wahrlich schon interessan­tere Partien über die Fußball-bühne gegangen. Dennoch hatte das bedeutungs­lose Kräftemess­en mit Serbien für die österreich­ische Nationalma­nnschaft mehr als Testcharak­ter, es ging (auch) darum, die Ära Koller würdig ausklingen zu lassen. Der Teamchef aus der Schweiz wurde in seinem letzten Heimspiel von seinen charakters­tarken Burschen mit einem 3:2-Sieg aus dem Prater verabschie­det, seitens des ÖFB wurde die Feierlichk­eit „auf einen späteren Zeitpunkt“verschoben. Ebenso wie die Party der Serben, die sich mit einem Sieg vorzeitig für die Wm-endrunde in Russland hätten qualifizie­ren können.

Artig begrüßte der Stadionspr­echer die Gäste auf den Rängen. Dass die meisten der 42.400 davon ohnehin in Wien leben und womöglich Österreich­er sind, ist nur eine Vermutung. Zum traditione­llen Radetzkyma­rsch beim Einmarsch der Spieler haben sie jedenfalls mitgeklats­cht.

Kainz und Arnautovic hätten Österreich um zwei Haare in Führung gebracht, die sich Koller in Minute 11 raufte, als Milivojevi­c die Serben aus 18 Metern in Führung schoss. „Das war schwierig zu verdauen

sagte Koller nach der Partie.

Fünf Minuten später marschiert­en 36 Polizisten ein, begleitet von Pfiffen, und schauten den serbischen Fans beim Zuschauen zu. Deeskalati­on sieht anders aus, nach der Pause blieben sie in der Kabine. Wie auch jene 46, die zeitgleich mit dem Ausgleich über die Laufbahn trotteten. Burgstalle­r verwertete einen Danso-pass (25.).

Nach einer halben Stunde hallten Marcel-koller-sprechchör­e durch das Stadion, die treuesten Wegbegleit­er auf den Rängen spannten ein Transparen­t: „Du hast Erfolge gebracht und Euphorie entfacht – Danke, Marcel Koller!“Viel mehr beschäftig­ten ihn zu diesem Zeitpunkt aber die Großchance­n, die seine homogenen Männer verjuxten: Burgstalle­r, Arnautovic, Grillitsch. Die Serben wurden nur zwei Mal gefährlich, Servus, Marcel Koller Marko Arnautovic (links) war

Ivanovic traf per Kopf die Latte (34.), Lindner wehrte glänzend gegen Tadic ab (40).

Nach der Pause wachte Arnautovic auf, der nach überstande­ner Krankheit müde wirkte. Der eingewechs­elte Schaub schickt Burgstalle­r auf die Reise, dessen Querpass drückt der Westham-legionär über die Linie (76.). Aus Respekt vor den serbischen Fans verzichtet­e er aufs Jubeln, so sieht Deeskalati­on aus. Vermutlich hat er Koller, den Förderer, vor lauter leiser Freude im Geiste abgebussel­t.

Die Serben schlugen zurück, Matic traf vor den Augen seines Manunited-trainers Jose Mourinho nach einem Gestocher zum Ausgleich (83).

Die Polizisten kehrten zurück, sie sahen den verdienten Siegestref­fer durch Schaub nicht, weil sie mit dem Rücken zum Spielfeld standen (89.). „Eigentlich wollte ich flanken, und der Ball ist reingegang­en.“

Koller bilanziert­e gespalten. „Wir haben wieder zu wenige Tore erzielt, das zieht sich durch die ganze Wm-quali. Aber ich bin zufrieden, wir haben viel Qualität in die Waagdrauße­n“,

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