Bleibt heute im ÖFB kein Stein auf dem anderen?
Sportdirektor Willi Ruttensteiner gehen? ÖFB-CHEF Leo Windtner (rechts) ist in Not Kicks mitbestimmt. Er wird am Vormittag darüber referieren, wie es nach dem Aufstieg unter Teamchef Marcel Koller zu dem Rückfall kommen konnte. Die Frage, ob die Zuhörer diese Analyse, wie immer sie auch ausfallen mag, in die Bewertung einfließen lassen, bleibt vorerst offen. Denn die Entscheidung könnte schon vorher in Richtung eines anderen Kandidaten gefallen sein. Dann wäre der Vortrag nutz- und wertlos.
zufolge soll sich im Präsidium bereits eine Mehrheit gegen Ruttensteiner gebildet haben, aus welchen Gründen auch immer. Eine fachliche Beurteilung seiner Arbeit kann den Oberösterreicher jedenfalls nicht den Kopf kosten. Ruttensteiner hat durch sämtliche Jahrgangs-instanzen hindurch dem heimischen Nachwuchs zu zahlreichen Erfolgen verholfen und nicht zuletzt auch enormen Anteil am Aufschwung des österreichischen Nationalteams. Denn der bald 55-Jährige hat 2011 mittels seines in all den Jahren aufgebauten Netzwerkes die Teamchefsuche nach allen möglichen Kriterien der Fußballkunst aufgenommen und ist fündig geworden. Letztlich kam eine Liste zum Vorschein, aus welcher der Name Marcel Koller herausgefiltert wurde. Der Schweizer, der dem Nationalteam zunächst zu wahren Höhenflügen verhalf, ist definitiv das Ergebnis der akribischen Arbeit Ruttensteiners.
Leo Windtner, seit 2009 Präsident des österreichischen Fußballbundes, weiß dies. Auch den übrigen Herren im Gremium ist dieser Umstand wohl bekannt. Dennoch wurde in den vergangenen Wochen und Monaten gegen das Duo Ruttensteiner/koller und damit auch gegen Windtner gearbeitet. Peter Schöttel gehört zu den heutigen Gästen Den Teamchef hat der ÖFBCHEF bereits verloren, sollte ihm nun auch noch „sein“Sportdirektor genommen werden, wäre er nur noch eine Art Frühstücksdirektor ohne jegliche Legitimation und sein Rücktritt eine logische Konsequenz aus den Vorgängen.
Windtner aber scheint für den Fall der Fälle gewappnet zu sein und fragte sicherheitshalber beim derzeitigen U-19teamchef Peter Schöttel an, ob er denn bereit wäre, das Amt zu übernehmen, falls Ruttensteiner abgesetzt werden würde. Schöttel sagte im ORF, er fände den Job durchaus interessant. Der frühere Teamspieler gehört zu den heute Geladenen.
Abgesehen davon sollte sich das Präsidium ja einmal in seiner Besetzung selbst hinterfragen. Frauen kommen nicht vor, aber sie würden möglicherweise anders entscheiden. Vielleicht im Sinne der Vernunft.