Dieser Mann gibt viele Rätsel auf
In seinem fünften Turbo-thriller rund um den Kunsthistoriker und Symbolforscher Robert Langdon geht Dan Brown aufs große Ganze. Er bringt die gesamte Schöpfungsgeschichte und damit auch alle Gotteshäuser ins Wanken.
Drei Dinge sollte jeder wahre Literaturfreund tun, um seine Kurstreue zu überprüfen. Zum einen ein E-book mit Dynamobetrieb lesen und sich dabei gebührend abstrampeln, zum zweiten ein Lesezeichen für ein Hörbuch häkeln und, keineswegs zuletzt, das eine oder andere Werk von Dan Brown lesen. Denn das Böse und das Dämonische lauern immer und überall, da schadet es nicht, entsprechend gewappnet zu sein.
„Origin“heißt sein fünfter Roman mit dem fast allwissenden Kunstgeschichtler und Code-knacker Robert Langdon im Mittelpunkt. Der 670-Seitenwälzer erschien nach längst schon gewohnter Geheimniskrämerei Mitte dieser Woche. Neue Verkaufsrekorde sind gewiss, das Buch selbst ruft, wie seine Vorgänger, schon jetzt lautstark nach Verfilmung. Alles nur eine Frage der Zeit.
Zur Seite steht Langdon diesmal sein einstiger Musterschüler Edmond Kirsch. Er brachte es als Techno-freak und genialer Geist in virtuellen Welten zum Milliardär, er ist überzeugt, anhand höchst komplizierter Formeln nicht nur Blicke in meist düstere Winkel unserer Vergangenheit werfen zu können, er glaubt auch, dass auch die Zukunft nach ganz bestimmten Mustern verläuft und dass sich diese erkennen und mit entsprechenden wissenschaftlichen und technischen Mitteln auch bestimmen lassen.
Die revolutionärste Entdeckung von Kirsch wartet aber noch auf ihre Enthüllung. Er ist überzeugt, die Frage nach dem Ursprung der Menschheit gelöst und damit auch die Antwort auf das größte aller Rätsel „Die Evolution frisst die Religion“:
gefunden zu haben: Woher kommen wir und wohin gehen wir? Womit auch die bewährten Verschwörungstheorien ihren Lauf nehmen können. Denn die Fährtensuche führt weit vorbei an der geläufigen Schöpfungsgeschichte und damit auch an den Fundamenten der Weltreligionen und der diversen Gotteshäuser. „Die Evolution frisst die Religion“, lautet einer der Kernsätze. Hölle aber auch.
Wo alles wankt und schwankt und mächtige Gegner, wieder einmal aus kirchlichen Kreisen, zur großen Treibjagd blasen, ist Dan Brown natürlich voll in seinem Element. Fast könnte man meinen, er gehe angesichts all der Tempobolzerei, die seine