Weltweiter
Eine neue Landliebe zieht die Menschen wieder in die Berge: Forscher entdeckten einen globalen Gegentrend zur Landflucht. Ausnahme: Kärnten und die Steiermark.
Die Berge rufen – und das seit einigen Jahren nicht nur Touristen, sondern auch Städter, die sich bewusst für ein Leben im Gebirge entscheiden. Dabei handelt es sich um einen wenig beachteten, aber weltweiten Trend, den ein Forscherteam der Uni Innsbruck genau untersucht hat.
Anzeichen für einen demografischen Aufschwung haben die Wissenschaftler auch in den Alpen statistisch nachgewiesen. Selbst in abgelegenen Gebieten, die von Abwanderung, niedriger Geburtenrate und hohem Altersdurchschnitt geprägt sind, findet seit einigen Jahren ein Bevölkerungsaustausch statt, so das Ergebnis des vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekts zu alpinen Wanderungsbewegungen. Dabei wurden insgesamt 70 Gegenden mit starker Zu- und Abwanderung in Slowenien, Frankreich, Italien und Österreich untersucht.
Die Gründe dafür seien neben den landschaftlichen Reizen und der Abgeschiedenheit auch die niedrigen Grundstückspreise, erklärt Projektleiter Ernst Steinicke vom Institut für Geografie. Heute sei es außerdem durch die Technologisierung möglich, mit den Firmen in den Städten in Kontakt zu bleiben. Aber auch Menschen, die wieder bewusst Landwirtschaft betreiben wollen, würden sich ansiedeln.
haben wir beispielsweise echte Geisterstädte gefunden, verlassene Dörfer, die neu besiedelt wurden. Manche Orte haben sich von einstelligen zu dreistelligen Einwohnerzahlen gesteigert“, erzählt Steinicke. Voraussetzungen für den Zuzug seien meist ein befahrbarer Weg und eine gute Internetverbindung. „Wir schätzen, dass im italienischen Alpenraum seit dem Jahr 2002 jährlich knapp 3000 Menschen in den ländlichen Raum zuwan-