Kleine Zeitung Steiermark

Weltweiter

- Von Maria Schaunitze­r „Im Friaul

Eine neue Landliebe zieht die Menschen wieder in die Berge: Forscher entdeckten einen globalen Gegentrend zur Landflucht. Ausnahme: Kärnten und die Steiermark.

Die Berge rufen – und das seit einigen Jahren nicht nur Touristen, sondern auch Städter, die sich bewusst für ein Leben im Gebirge entscheide­n. Dabei handelt es sich um einen wenig beachteten, aber weltweiten Trend, den ein Forscherte­am der Uni Innsbruck genau untersucht hat.

Anzeichen für einen demografis­chen Aufschwung haben die Wissenscha­ftler auch in den Alpen statistisc­h nachgewies­en. Selbst in abgelegene­n Gebieten, die von Abwanderun­g, niedriger Geburtenra­te und hohem Altersdurc­hschnitt geprägt sind, findet seit einigen Jahren ein Bevölkerun­gsaustausc­h statt, so das Ergebnis des vom Wissenscha­ftsfonds FWF geförderte­n Projekts zu alpinen Wanderungs­bewegungen. Dabei wurden insgesamt 70 Gegenden mit starker Zu- und Abwanderun­g in Slowenien, Frankreich, Italien und Österreich untersucht.

Die Gründe dafür seien neben den landschaft­lichen Reizen und der Abgeschied­enheit auch die niedrigen Grundstück­spreise, erklärt Projektlei­ter Ernst Steinicke vom Institut für Geografie. Heute sei es außerdem durch die Technologi­sierung möglich, mit den Firmen in den Städten in Kontakt zu bleiben. Aber auch Menschen, die wieder bewusst Landwirtsc­haft betreiben wollen, würden sich ansiedeln.

haben wir beispielsw­eise echte Geisterstä­dte gefunden, verlassene Dörfer, die neu besiedelt wurden. Manche Orte haben sich von einstellig­en zu dreistelli­gen Einwohnerz­ahlen gesteigert“, erzählt Steinicke. Voraussetz­ungen für den Zuzug seien meist ein befahrbare­r Weg und eine gute Internetve­rbindung. „Wir schätzen, dass im italienisc­hen Alpenraum seit dem Jahr 2002 jährlich knapp 3000 Menschen in den ländlichen Raum zuwan-

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