Trend: Zurück ins Gebirge
dern“, erklärt Steinicke. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür sei etwa die Gemeinde Dordolla in den friulanischen Alpen. „Diese Siedlung war noch vor 20 Jahren fast entvölkert, heute leben wieder etwa 100 Einwohner hier“, erläutert der Geograf.
Gerade im Friaul sei die Entwicklung genau zu beobachten. „Im Jahr 2004 kartierten wir noch zwei Dutzend verlassene Städte, heute gibt es nur noch zwei sogenannte ‚Ghost Towns‘ in der Gegend.“
zur Landflucht wurde erstmals in der kalifornischen Sierra Nevada bemerkt und scheint eine weltweite Bewegung zu sein: Eine österreichische Region stelle jedoch eine Ausnahme dar: Der Ostalpenrand – in der Steiermark, dem südlichen Niederösterreich und Kärnten – werde als einzige Region der Alpen von dieser positiven Wanderungsbewegung nicht erfasst. „Das Gebiet ist das demografische Problemgebiet“, erklärt Steinicke. Man habe hier kaum Zuwanderung, dafür Abwanderung. Dies liege daran, dass die Gegend von Großgrundbesitz geprägt und die Holznutzung stark sei. „Die Grundeigentümer sind wenig daran interessiert, Boden zu verkaufen. Dazu Ernst Steinicke von der Uni Innsbruck erforscht den Gegentrend zur Landflucht. Gerade im Friaul, wie etwa in Dordolla, leben Geisterstädte wieder auf
gibt es noch weitere Gründe wie Erschließungsdefizite, Auflassen von Geschäften, und es gibt auch nach wie vor ein Negativimage, das durch den Bergbau geprägt ist“, erklärt Steinicke, der die Daten dazu gemeinsam mit der Uni Graz erhoben hat. „Daran wird sich bis auf Weiteres auch nicht so viel ändern“, schätzen die Experten.
Das soll nun aber noch genauer untersucht werden.