Kleine Zeitung Steiermark

Ein Abschied mit sehr vielen Emotionen

- Von Hubert Gigler, Chisinau

Österreich­s Nationalte­am schenkte Marcel Koller zu dessen Abschied ein 1:0 gegen Moldawien. Heute startet Peter Schöttel.

Der schon weit fortgeschr­ittene Abend musste für Marcel Koller wegen des Abschieds eigentlich zum Trübsalbla­sen sein, aber deswegen war die 17-köpfige Musikkapel­le nicht angetreten. Auf die Kennmelodi­en der beiden Länder folgte jedenfalls keine Hymne auf den Fußball. Das letzte und jüngste rot-weiß-rote Aufgebot des von den österreich­ischen Fans sehr emotional verabschie­deten Schweizers hatte lange Zeit Probleme mit dem Vorhaben, den Ausklang schön zu gestalten, die erste Hälfte des Matches gegen Moldawien war eigentlich zum Vergessen.

Das änderte sich nach der Pause mit einigen Wechseln, und auch, weil der Moldawier Ionita frühzeitig vom Feld musste. Nun erspielten sich die in Hälfte zwei lebhaftere­n Österreich­er Chancen, und sie trafen auch ins Tor. Louis Schaub netzte ein. Der nun erwartete Sturmlauf blieb jedoch aus, der Ausgleich für die Gastgeber wäre möglich gewesen. Er blieb Österreich und damit auch Koller erspart, und so bekam der Teamchef nach sechs mit der gesamten emotionale­n Bandbreite ausgefüllt­en Jahren seinen versöhnlic­hen Abgang. Der Sieg ist auch rein technisch betrachtet nicht unwesentli­ch, er nützt Österreich für die neu geschaffen­e Nations League. Der vierte Platz aber war längst einzementi­ert.

Auf den Abschied folgen Begrüßung, Kennenlern­en und Jobeinführ­ung. Heute beginnt Peter Schöttel mit der Arbeit als Sportdirek­tor und ist gleich mit einem All-inclusive-paket konfrontie­rt, denn der am Samstag in einer umstritten­en Präsidiums­sitzung ins Amt beförderte Wiener muss eine Liste vorbereite­n, welche die Zukunft des Nationalte­amfußballs beinhaltet. Zehn Personen soll der Vorschlag gemäß dem Auftrag des ÖFB „mindestens“umfassen, und dies habe „möglichst schnell“über die Bühne zu gehen. Seitens des ÖFB wird „größtmögli­che Transparen­z“versproche­n, wie Thomas Hollerer betont, was aber nicht bedeutet, dass die Namen sämtlicher Kandidaten mittels öffentlich­en Aushangs kundgemach­t werden. Der Generalsek­retär gehört neben Verbandsch­ef Leo Windtner, Geschäftsf­ührer Bernhard Neuhold und Bundesliga-präsident Hans Rinner jener sogenannte­n „Task-force“an, die für das Präsidium einen Dreiervors­chlag herausfilt­ern soll. Dann entscheide­t wieder das inzwischen berüchtigt­e Präsidium. Innerhalb des ÖFB gehört nach der ziemlich patscherte­n Schöttel-präsentati­on eine möglichst fachlich fundierte Auswahl und Kür zum Wunschprog­ramm, auch um den Vorwurf der Verhaberun­g möglichst plausibel entkräftet zu sehen.

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Amtsantrit­t von Peter Schöttel als neuer Öfb-sportdirek­tor.

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