Kleine Zeitung Steiermark

Ein Drittel der Kinder hat psychische Leiden

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Kinderliga fordert bessere psychiatri­sche Betreuung und einen Bundeskind­erbeirat.

Der gestern präsentier­te Bericht zur Lage der Kinderund Jugendgesu­ndheit 2017 rückt die laut Studien offenbar große Verbreitun­g von psychische­n Leiden unter Österreich­s Heranwachs­enden in den Mittelpunk­t. Hier gebe es gravierend­e Defizite, wie die Österreich­ischen Liga für Kinder und Jugendgesu­ndheit erklärte. Lege man internatio­nale Studien auf Österreich um, müssten hierzuland­e zumindest 170.000 Kinder und Jugendlich­e deutlich psychisch krank sein. Nur rund 36.000 dieser Patienten würden jedoch eine psychiatri­sche oder psychother­apeutische Versorgung erhalten, heißt es.

In einer schon Anfang Juni präsentier­ten Studie mit 3615 Kindern und Jugendlich­en im Alter zwischen zehn und 18 Jahren berichtete­n fast 38 Prozent der Buben und rund 34 Prozent der Mädchen, schon einmal unter psychische­n Pro- blemen gelitten zu haben. „Wir müssen psychische Erkrankung­en genauso ernst nehmen wie jede andere Erkrankung“, sagte dazu Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-wagner (SPÖ). „Unser Wunsch an die kommende Regierung wäre ein eigenes Ministeriu­m für Kinder und Jugend – unsere realpoliti­sche rasch umsetzbare Forderung ist ein Bundeskind­erbeirat. So etwas gibt es für Senioren ja auch“, sagte der Präsident der Liga, Christoph Hackspiel.

In Sachen Übergewich­t bei Kindern und Jugendlich­en liegt Österreich indes laut weltweiter Studie mit geringen Steigerung­sraten im mitteleuro­päischen Trend. So stieg der Anteil stark übergewich­tiger und adipöser Buben von 1975 mit 2,8 Prozent bis 2016 auf 11,3 Prozent. Beim Anteil übergewich­tiger Mädchen wurde eine Zunahme von 1,6 auf 6,1 Prozent erhoben.

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