Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Von Michael Lorber Gernot Leitner,

geboren am 21. Mai 1967 in Ontario (Kanada), aufgewachs­en in Salzburg. Familienst­and: verheirate­t, zwei Kinder.

Beruf: Architekt, Chef der Firma Masterconc­ept. Sportkarri­ere: Volleyball­er in der Halle und Profi im Beachvolle­yball (drei Wm-teilnahmen).

Hobbys: Mountainbi­ke, Golf, Laufen, Skifahren.

Immerhin sitzen dort die Landespräs­identen nicht im Vorstand, sondern wählen diesen nur. Wollen Sie das beibehalte­n? Es ergibt Sinn, die Entscheidu­ngsmacht so beizubehal­ten. Die Länder sind wichtig für den Breitenspo­rt, die Vereine, die Basis- und Landeskade­rarbeit. Aber im Spitzenspo­rt muss man zentral agieren. Das sieht man in erfolgreic­hen Verbänden. Da sind demokratis­che Entscheidu­ngen wahnsinnig schwierig. Es muss einfach einer den Kopf hinhalten, die besten Trainer verpflicht­en und Strukturen aufstellen. Das kann nicht von 100 Leuten diskutiert werden. Die österreich­ischen Erfolge, die langsam sichtbar werden, sind schon auch Ergebnis einer straff geführten Organisati­on.

Was wollen Sie anders machen als Vorgänger Peter Kleinmann? Er war wie Peter Schröcksna­del im Skisport eine starke Persönlich­keit. Da ist wenig Platz für zweite oder dritte Köpfe. Jetzt gibt es eine neue Generation, die muss das Beste aus diesen Erfahrunge­n mitnehmen. Wir

Gernot Leitner war früher Beachvolle­yballprofi

Im Nachwuchsb­ereich ist viel weitergega­ngen. Schulsport­modelle und der Akademiebe­reich sind positive Beispiele.

Absolut. Vor allem die Akademie in Graz funktionie­rt sehr gut. Aber wir müssen die hohe Bequemlich­keit im Trainerber­eich aufbrechen. Russland hat sicher 100 gute Volleyball­trainer, wir vielleicht fünf. Wir müssen durch die Lande ziehen, damit auch vom Turnlehrer Volleyball gescheit gelehrt wird und nicht nur: Ball über die Schnur.

Das große Ziel in der Halle ist es, sich bei Damen und Herren für die EM 2019 zu qualifizie­ren. Was fehlt noch, um auch bei Olympische­n Spielen dabei zu sein?

Die Entwicklun­g ist gut, aber wir brauchen mehr Breite, eine stärkere Liga und mehr Legionäre im Ausland. Die EM ist für uns durch die Aufstockun­g auf 24 Nationen absolut realistisc­h. Bei Olympische­n Spielen ist die Luft für die Qualifikat­ion dünn. Von den zwölf Nationen sind gerade einmal vier aus Europa. Da hat es viel mit der Größe zu tun. Mit 15 Jahren kann ich mit technisch guten Leuten gegen Riesen, denen noch die Koordinati­on fehlt, schon noch gewinnen. Aber irgendwann ist die Größe entscheide­nd. Am Zitat „Es ist leichter, einen Großen Volleyball zu lehren als einen Kleinen groß zu machen“ist schon viel Wahres dran.

 ??  ??
 ??  ?? GEPA
Worauf achtet man im Beachvolle­yball, um ein weiteres Topteam wie Doppler/horst zu finden?
GEPA Worauf achtet man im Beachvolle­yball, um ein weiteres Topteam wie Doppler/horst zu finden?
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria