Zur Person
geboren am 21. Mai 1967 in Ontario (Kanada), aufgewachsen in Salzburg. Familienstand: verheiratet, zwei Kinder.
Beruf: Architekt, Chef der Firma Masterconcept. Sportkarriere: Volleyballer in der Halle und Profi im Beachvolleyball (drei Wm-teilnahmen).
Hobbys: Mountainbike, Golf, Laufen, Skifahren.
Immerhin sitzen dort die Landespräsidenten nicht im Vorstand, sondern wählen diesen nur. Wollen Sie das beibehalten? Es ergibt Sinn, die Entscheidungsmacht so beizubehalten. Die Länder sind wichtig für den Breitensport, die Vereine, die Basis- und Landeskaderarbeit. Aber im Spitzensport muss man zentral agieren. Das sieht man in erfolgreichen Verbänden. Da sind demokratische Entscheidungen wahnsinnig schwierig. Es muss einfach einer den Kopf hinhalten, die besten Trainer verpflichten und Strukturen aufstellen. Das kann nicht von 100 Leuten diskutiert werden. Die österreichischen Erfolge, die langsam sichtbar werden, sind schon auch Ergebnis einer straff geführten Organisation.
Was wollen Sie anders machen als Vorgänger Peter Kleinmann? Er war wie Peter Schröcksnadel im Skisport eine starke Persönlichkeit. Da ist wenig Platz für zweite oder dritte Köpfe. Jetzt gibt es eine neue Generation, die muss das Beste aus diesen Erfahrungen mitnehmen. Wir
Gernot Leitner war früher Beachvolleyballprofi
Im Nachwuchsbereich ist viel weitergegangen. Schulsportmodelle und der Akademiebereich sind positive Beispiele.
Absolut. Vor allem die Akademie in Graz funktioniert sehr gut. Aber wir müssen die hohe Bequemlichkeit im Trainerbereich aufbrechen. Russland hat sicher 100 gute Volleyballtrainer, wir vielleicht fünf. Wir müssen durch die Lande ziehen, damit auch vom Turnlehrer Volleyball gescheit gelehrt wird und nicht nur: Ball über die Schnur.
Das große Ziel in der Halle ist es, sich bei Damen und Herren für die EM 2019 zu qualifizieren. Was fehlt noch, um auch bei Olympischen Spielen dabei zu sein?
Die Entwicklung ist gut, aber wir brauchen mehr Breite, eine stärkere Liga und mehr Legionäre im Ausland. Die EM ist für uns durch die Aufstockung auf 24 Nationen absolut realistisch. Bei Olympischen Spielen ist die Luft für die Qualifikation dünn. Von den zwölf Nationen sind gerade einmal vier aus Europa. Da hat es viel mit der Größe zu tun. Mit 15 Jahren kann ich mit technisch guten Leuten gegen Riesen, denen noch die Koordination fehlt, schon noch gewinnen. Aber irgendwann ist die Größe entscheidend. Am Zitat „Es ist leichter, einen Großen Volleyball zu lehren als einen Kleinen groß zu machen“ist schon viel Wahres dran.